Frage an Birgit Emsinger-Busse von Stephanie O. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Sehr geehrte Frau Emsinger-Busse,
ich habe zwei Fragen:
1. Wie stehen Sie zu der Möglichkeit des Familiennachzugs für junge Geflüchtete, die ohne Eltern nach Deutschland gekommen sind, z.B. aus Syrien, Afghanistan und Eritrea?
2. In unserer globalisierten Welt wird immer wieder betont, wie wichtig der Spracherwerb ist. Mehrsprachigkeit wird nicht nur im Beruf als Vorteil gesehen. Führende Sprachwissenschaftler betonen, dass die Beherrschung der Muttersprache beim Fremdsprachenerwerb hilft. Wie stehen Sie als Landtagskandidatin persönlich zu diesem Thema? Was ist in ihrem Programm vorgesehen?
Mit freundlichen Grüßen
S. O., Bad Kreuznach
Liebe Frau O.,
Zu Frage 1: Von Herzen würde ich mir wünschen, dass Kinder und Eltern zusammengeführt werden. Ich persönlich könnte mir diese Zustände für mich und meine Kinder nicht vorstellen, würde sie aber auch nicht alleine auf solche Reisen schicken, dann lieber zusammenbleiben, wenn es auch schwer ist. Wenn man allerdings an die Größe der nachgeholten Familien denkt, dann wird die Beurteilung schon schwieriger. Da aber die Zahl der hier in Frage kommenden Fälle nicht so wahnsinnig hoch ist, würde ich in dem Falle den Nachzug gewähren. Aber, Frau O., bei aller Menschenliebe und Verzweiflung, die da herrscht und mich auch sehr beschäftigt, wir müssen eine Lösung finden, denn wir können nicht alles schultern. Und was mich eben hin und wieder immer wieder ärgert ist die Tatsache, dass gut gemeinte Lösungen missbraucht werden. Dass man Kinder auf den Weg schickt, großen Gefahren aussetzt, nur um damit eine Möglichkeit zu haben, nach Deutschland zu kommen. Damit habe ich ein Problem.
Zu Frage 2: Die Muttersprache ist wichtig und Bestandteil der eigenen Identität. Wäre ich mit meiner Familie in einem fremden Land, dann müssten meine Kinder und ich aber die Sprache des Landes lernen, in dem wir leben. Dies ist eine klare Sache, will man dort arbeiten und leben. Darüber hinaus spricht man natürlich mit seinen Kindern auch in der Muttersprache. Für Kinder, die in Deutschland leben, spricht sich die FDP für das Lernen der deutschen Sprache aus und dies beginnend (wenn nicht schon vorher) mit der Kita. Dort soll bereits eine fundierte Grundlage gelegt werden, damit die Kinder ohne Sprachprobleme in die Grundschulen gehen können. Die Landessprache, und dies gilt an jedem Ort der Welt, sollte man können, damit Verständigung, Austausch, Wege zueinander und unterschiedliche Kulturen verschmelzen. So wird das fremde Land auch zu einer Heimat. Ich hoffe, ich konnte Ihnen damit dienen und bin gerne bereit, weitere Fragen zu beantworten.
Mit herzlichen Grüßen
Birgit Ensminger-Busse
Liebe Frau O.,
Ich persönlich halte den muttersprachlichen Unterricht ( Sprachgewandtheit über Muttersprache, Mehrsprachigkeit) für sinnvoll. Was sich die FDP vorstellt, habe ich bereits in Mainz angefragt und werde Sie unterrichten. Das Thema ist auf jeden Fall interessant.
Danke Ihnen und Grüße
Ihre BEB
Liebe Frau Otto,
nun ist es definitiv geklärt.
Zum Thema Mehrsprachigkeit findet sich in unserem Landtagswahlprogramm auf Seite 43:
"... Wo es möglich ist, sollte ergänzend muttersprachlicher Unterricht angeboten werden, denn Mehrsprachigkeit ist in unserer Exportnation und der globalisierten Welt von wesentlicher Bedeutung..."
Mit anderen Worten: Wir sind dafür! ;-)
Viele Grüße
Ihre Birgit Ensminger-Busse