Frage an Bernd Puhle von Sven Z. bezüglich Europapolitik und Europäische Union

Sehr geehrter Herr Zimmermann,

als ein Einheimischer der der Region Berlin – Brandenburg würde ich mich auch besonders deren Problemen widmen. Da diese Arbeit in Sachfragen sehr vielschichtig und die Problemlage in anderen Regionen Europas durchaus ähnlich ist, würde ich es aber nicht als eine einseitige Lobbyarbeit sehen.

Da ist insbesondere das Spannungsfeld zwischen einerseits dem Ballungsgebiet Berlin und seinen Randgebieten, dem sogenannten Speckgürtel, und andererseits dem von der Entwicklung weitgehend abgekoppelten ländlichen Raum.

In beiden Teilen muss das Leben lebenswert sein. In den städtisch und industriell geprägten Gebieten muss, auch unterstützt durch Auflagen der EU, mit den Grüngebieten sehr sorgfältig umgegangen werden. Besonders wichtig ist die Entwicklung des ländlichen Raumes. In der derzeit durch Abwanderung und hohe Arbeitslosigkeit geprägten Region müssen die Menschen wieder eine Perspektive erhalten. Nicht durch Industrieansiedlung sondern durch Aufwertung der Faktoren Natur und Umwelt. Naturschutz und Landschaftspflege müssen sich wieder lohnen. In der Lausitz sollen keine neuen Tagebaue entstehen und keine Dörfer mehr umgesiedelt werden.

Die extensive Landschaft muss verstärkt gefördert werden. Die kleinteilige biologisch – dynamische Bewirtschaftung reduziert die Umweltbelastungen erheblich. Insektizide und Kunstdünger können weitgehend eingespart werden und damit werden die Böden und Flüsse weniger belastet.

In Bildungsfragen müsste nach meiner Meinung der Einfluss Europas verstärkt werden. Die EU muss dabei helfen, dass nationalen Besonderheiten, die Bildungschancen der Bürger einschränken, beseitigt werden. In Deutschland muss das dreistufige Bildungssystem abgeschafft werden. Ganztagsschulen und kostenfreie Betreuung der Kinder im Vorschulalter sind weitere Meilensteine. Die Stigmatisierung der sogenannten bildungsfernen Schichten muss beseitigt werden durch Verbesserung der Bedingungen. Keine Studiengebühren in der Regelstudienzeit.

Viele Grüße

Bernd Puhle