Frage an Bernd Heilmeier von Antoine B. bezüglich Wirtschaft
Sehr geehrter Herr Heilmeier,
herkömmliche volkswirtschaftliche Modelle sind nicht in der Lage, dauerhaft stabile und wachstumsorientierte Ökonomien zu beschreiben. Die Geschichte lehrt uns, dass es bis dato in der Menschheitsgeschichte kein auf Wirtschaftswachstum beruhendes System gegeben hat, das dauerhaft überlebte.
Das Schuldgeldsystem, das wir in der vorherrschenden Ökonomie etabliert haben, kann ausschließlich dann zu weiterem Wirtschaftswachstum führen, wenn sich stets eine ausreichende Anzahl von sog. Nachschuldnern findet. Befeuert wurde diese Form der Ökonomie, die mitunter durch kriegerische Handlungen und Ausbeutung am Leben gehalten wird, u.a. auch durch die Abschaffung des Bretton-Woods-Systems.
In welcher Form gedenken Sie sich für eine friedvolle Volkswirtschaft einzusetzen, die über die in der Literatur oftmals als maximale Dauer stabiler Verhältnisse zitierten zyklischen 60-80 Jahre überlebt?
Weiterhin wissen Sie, dass die Deutsche Bundesbank treuhänderisch für die deutschen Bürger ca. 3400 Tonnen an physischem Gold hält, welches nach einem möglichen endgültigen Vertrauensverlust in den Euro als (Teil-)Deckung einer neuen Währung unter Umständen dringend gebraucht würde. Sie wissen sicherlich auch, dass sich nur ca. 31% dieses physischen Goldbestandes derzeit innerhalb Deutschlands befinden. Binnen welchen Zeitraums würden Sie die in den USA, Großbritannien und Frankreich (vermeintlich und hoffentlich) lagernden Bestände nach Deutschland zurückholen wollen?
Schlußendlich interessiert mich Ihre Haltung zum geplanten Freihandelsabkommen zwischen der EU und den USA. Welche Bedenken haben Sie, welche Vorteile sehen Sie darin und wie positionieren Sie sich persönlich?
Herzlichen Dank im Voraus für Ihre Antworten.
In welcher Form gedenken Sie sich für eine friedvolle Volkswirtschaft einzusetzen, die über die in der Literatur oftmals als maximale Dauer stabiler Verhältnisse zitierten zyklischen 60-80 Jahre überlebt?
/Antwort: Das Problem wirtschaftliche Stabilität ohne ständiges Wachstum zu erreichen ist schon oft beschrieben worden, ohne das daraus ernsthafte Versuche entstanden wären es zu erreichen. Dennoch denke ich ist der Schlüssel dazu für viele Bereich konsequent vom Kollektivlastprinzip zu einem Verursacherprinzip zu wechseln. Nur wer in ganzheitlichen Prozessketten denken muss, weil gesetzlich vorgeschrieben, wird versuchen nachhaltig zu wirtschaften. Dies würde automatisch zu einer Verlangsamung des Wachstums führen. Bedingung ist für mich: Im Zweifel immer das Wohl der Bevölkerung dem Nutzen einzelner Unternehmer vorziehen./
Weiterhin wissen Sie, dass die Deutsche Bundesbank treuhänderisch für die deutschen Bürger ca. 3400 Tonnen an physischem Gold hält, welches nach einem möglichen endgültigen Vertrauensverlust in den Euro als Teil-)Deckung einer neuen Währung unter Umständen dringend gebraucht würde. Sie wissen sicherlich auch, dass sich nur ca. 31% dieses physischen Goldbestandes derzeit innerhalb Deutschlands befinden. Binnen welchen Zeitraums würden Sie die in den USA, Großbritannien und Frankreich (vermeintlich und hoffentlich) lagernden Bestände nach Deutschland zurückholen wollen?
/Antwort: So schnell als technisch möglich. Es gibt aus meiner Sicht keinen nachvollziehbaren Grund unsere Goldreserven in anderen Ländern zu lagern, im Gegenteil wir zahlen der Bank of England dafür jährlich ca. 500.000 €./ Der Bundesrechnungshof hatte recht dies anzumahnen.
Schlußendlich interessiert mich Ihre Haltung zum geplanten Freihandelsabkommen zwischen der EU und den USA. Welche Bedenken haben Sie, welche Vorteile sehen Sie darin und wie positionieren Sie sich persönlich?
/Antwort: Das geplante Freihandelsabkommen sehe ich sehr kritisch (siehe auch meinen Facebook-Artikel dazu), da dadurch viele Verbraucher- und Umweltschutzgesetze die zum Teil mühevoll erkämpft wurden obsolet werden könnten. Zumindest würden diese im Rahmen der Verhandlungen auf EU-Ebene wieder diskutiert und in Frage gestellt werden. Stichworte dazu: Gentechnik, Fracking aber auch das Modell der Soziale Marktwirtschaft Zudem bin ich überzeugt, dass eine Freihandelszone mit den USA und Kanada überwiegend Vorteile für die USA hätte./ /Wir sollten uns zuerst auf unseren europäischen Markt und die Probleme die wir damit haben kümmern, bevor wir über weitere, außereuropäische Erweiterungen nachdenken. Außerdem sind Profiteure davon in der Regel nur die global agierenden Konzerne = zum Wohl einiger weniger./