Portrait von Bernd Christiansen
Bernd Christiansen
DIE LINKE
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Bernd Christiansen zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von Patrick H. •

Frage an Bernd Christiansen von Patrick H. bezüglich Familie

Sehr geehrter Herr Christiansen,

wie man immer wieder hört, sollen mehr Kinder in die Kindergärten. Nach meiner Beurteilung sind bereits heute die Gruppen dort zu groß. Die Betreuer können sich heute schon nicht mehr genügend um die Kinder kümmern. Zu dem sollen Kinder in Krippen untergebracht werden. Das ist mir alles zu hoch!

Was wöllen Sie, bzw. will die Linke dagegen tun um diesem Missstand zu ändern?

Mit freundlichen Grüßen
Hetscher

Portrait von Bernd Christiansen
Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Patrick Hetscher

zunächst vielen Dank für Ihre Frage.

Mit Ihrer Frage sprechen Sie ein für meine Partei DIE LINKE bedeutungsvolles Thema an. Wir sind der Meinung, dass jedes Kind mit Beginn des ersten Lebensjahr einen gesicherten Krippen, Kindergarten - bzw. Vorschulplatz erhalten kann. Gerade in diesen wichtigen Jahren der Sozialisierung und Persönlichkeitsfindung ist eine intensive Betreuung wichtiger denn je. Wie Sie mit Recht darauf hinweisen, kann aufgrund der rigiden Sparpolitik im sozialen Bereich des Hamburger CDU Senats der letzten Jahre dieser Anspruch nicht realisiert werden.

Das geht vornehmlich zu Lasten der Kinder, aber auch der Betreuer und nicht zuletzt der Eltern. Wenn also bspw. eine berufstätige Mutter am späten Abend, oder gar erst am frühen Morgen noch vor dem Frühstück in aller Eile die Unterbringung ihrer Sprösslinge organisieren muss, weil die Aufsichtperson kurzfristig verhindert ist, so ist das kein haltbarer Zustand. Daher müssen mehr Plätze geschaffen werden und dieses mit ausreichend und qualifizierten Personal versorgt werden, damit einerseits eine intensive Betreuung der Kinder in überschaubaren Gruppen gewährleistet ist und andererseits die Eltern Sicherheit bei der Unterbringung ihrer Kinder haben. Zwar lamentieren täglich führende Politiker über die Tatsache, dass es zu wenig Kinder gibt, andererseits finden junge Familien mit Kinderwunsch wenig Unterstützung durch die unsoziale Politik der letzten Jahre. Auch Politik muss wieder begreifen, dass unsere Kinder eine Investition in die Zukunft sind und Familien mit Kindern einer besonderen Förderung bedürfen.

In diesen Themenkomplex gehört auch ergänzend das Wort der Bildung. Bildung sollte so früh wie möglich beginnen und bedarf der qualifizierten Begleitung bereits im frühkindlichen Alter. Eltern und Familien werden durch Gebühren, Büchergeld und später u.U. mit Studiengebühren belastet. Der Finanzminister hat in den letzten Jahren mehr als 170 Milliarden Euro über den veranschlagten Durst eingenommen. Diese Mittel wurden weitgehend den unteren Schichten und der Mittelschicht entzogen. Dem entgegen diskutiert man in der großen Koalition gegenwärtig, ob man das Kindergeld um 10 Euro als familienfreundliche (wahltaktische) Wohltat anheben sollte Das würde jährlich 2 Milliarden zusätzlichen Aufwand, also 1,18 Prozent von den 170 Milliarden ausmachen. Nur deckt das nicht einmal die Mehrkosten die duch die Mehrwertsteuererhöhung hinsichtlich der Kinder entstanden ist.

Mit freundlichen Grüßen

Bernd Christiansen