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Bernd Christiansen
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Frage von Janina U. •

Frage an Bernd Christiansen von Janina U. bezüglich Familie

Schön guten abend Herr Christiansen,
Ich habe ein dringende frage......
wie sollen wir jungen Menschen die Zukunft planen, wenn wir keine Chance auf einen Ausbildungsplatz haben und danach keine Arbeit finden??
Ich mein wir wollen ja auch einmal eine Familie Gründen.....
Wenn mans genau nimmt lohnt es sich eigentlich auch nicht sich in der Schule anzustrengen, denn egal was für ein Abschluss man hat. Man findet keine Aussbildung....

Lg Janina

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrte Frau Janina Untereiser,

um Ihre dringende Frage, für die ich mich hiermit bedanke, zu beantworten, muss ich wohl etwas ausholen. Zunächst möchte ich auf das Ende Ihrer Frage abstellen. Ihr persönlicher Einsatz und damit eine gute Bewertung durch die Schule lohnt sich immer! Sie verbessern damit in jedem Fall Ihre Chancen am Arbeitsmarkt. Hintergrund dieser Überlegung ist, dass bei einem zugegeben eklatanten Mangel an Ausbildungsplätzen Sie einem Überangebot an Bewerbern gegenüberstehen. Das heißt doch, dass Sie sich in den Kreis der Bewerber für eine Lehrstelle einreihen müssen, welche sich unter Umständen mehr als Sie angestrengt haben könnten. Es ist also gerade heute noch bedeutsamer sich auf den bekannten Hosenboden zu setzen, als es vielleicht einst nötig war. Ausbildungsbetriebe entscheiden nicht nur nach dem Äußeren, sondern in erster Linie auch nach den Zeugnisnoten bei der Vergabe von Ausbildungsplätzen. Bei schlechten Noten wird es, so steht jedenfalls zu vermuten, es nicht einmal zu einem Vorstellungsgespräch kommen.
Das es trotz einer guten schulischen Leistung und oder gar einer erfolgreich abgeschlossenen übergeordneten Ausbildung schwierig ist, eine Ausbildungsstätte oder einen Arbeitsplatz zu finden, ist leider allzu gut bekannt. Nicht umsonst wurde der Begriff " Generation Praktikum " geprägt. Daher verstehe und teile ich Ihre Besorgnis. Die heute praktizierte Arbeitsmarkt, Wirtschafts- und Steuerpolitik macht ihre Defizite täglich mehr als deutlich. Ein gutes oder treffender, ein schlechtes Beispiel hierfür ist gerade die beabsichtigte Schließung der Firma NOKIA in Bochum. Hier werden beispielsweise erneut mindestens 2.300 Menschen Mitte dieses Jahres ihren Arbeitsplatz verlieren, obgleich die Firma NOKIA vorher etwa 90 Millionen Euro an Subventionen aus Steuermitteln eingestrichen hat.
Diese Vorgehensweise von Unternehmen ist leider heute kein Einzelfall. Somit kann ich Ihre Zukunftsängste und Befürchtungen gut verstehen. In einer Zeit, wo nur noch das Shareholder value zählt und das moral values nur noch einen untergeordneten Rang einnimmt, erscheint ein Politikwechsel mehr als erforderlich. Es kann nicht sein, dass eine Vielzahl von Menschen, jung wie alt, nur noch das Existenzminimum bei einer Vollzeitbeschäftigung erzielen können. Die Zukunft muss und dieses gerade bei jungen Menschen, wieder weitgehend planbar werden. Wie Sie bereits in Ihrer Frage ausführen, wollen auch Sie einst eine Familie gründen und, so hoffe ich jedenfalls, auch Kinder haben. Gerade diese, so ist jedenfalls stets von maßgeblichen Politikern zu hören, sichern die Zukunft von uns allen. Ergo muss die Politik auch dafür sorgen, dass junge Menschen wieder eine planbare Zukunft haben. DIE LINKE arbeitet daran und links wirkt, wie man jeden Tag wieder bei den sozialen Bekenntnissen der anderen Parteien sieht. Ich fürchte aber , dass diese Aussagen nur wahltaktische Lippenbekenntnisse bleiben.

Mit freundlichen Grüßen
Bernd Christiansen