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Frage von Annette S. •

Frage an Bernd Baumann von Annette S. bezüglich Politisches Leben, Parteien

Guten Tag Herr Baumann,

Umfragen sollen ja ein vermeintliches Stimmungsbild der Bevölkerung zu aktuellen politischen Fragen und Parteienpräferenzen zeichnen.
Ich schaue mir diese auch von Zeit zu Zeit an und dabei fällt mir auf, dass ihre Partei bei direkten Befragungen der Institute, im Vergleich zu anonymen Umfrageplattformen, regelmäßig "schlechter" abschneidet. Das sind in der Spitze bei Forsa z.B. über 2% gegenüber einer Online Plattform und zwei Prozent sind gleich mal eine Million potentielle Wähler.
Viele Menschen geben an (über 70% nach neuesten Erhebungen) nicht mehr ihre Meinung sagen zu dürfen ohne möglichen Repressalien ausgesetzt zu werden und eine Umfrage ist ja auch eine Form der Meinungsäußerung.
Wie abwegig halten Sie es dass über Direktbefragungsinstitute Menschen nicht ihre wirkliche Parteienpräferenz abgeben aus Angst Repressalien ausgesetzt zu werden?

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Antwort von
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Sehr geehrte Frau Seliger,

vielen Dank für Ihre Frage. Die Repressalien, die man erdulden muss, wenn man sich in Deutschland zur Rechtsstaatspartei AfD bekennt, sind leider sehr schwerwiegend: soziale Ausgrenzung, Jobverlust bis hin zu tätlichen Angriffen gegen die eigene Person. Dabei wird auch kein Unterschied zwischen Sympathisanten, Wählern und Mitgliedern gemacht. Schnell ist man vom öffentlichen Diskurs ausgeschlossen, wird haltlos als „Nazi“ oder Ähnliches diffamiert. Dabei zeigt sich inzwischen, dass die Konfrontation nicht nur im realen Leben vermieden wird, sondern auch in den digitalen Räumen. Die sogenannte „Cancel Culture“, also Ablehn- und Löschkultur, greift immer mehr um sich, sodass ein sachlicher Diskurs gar nicht mehr stattfinden kann. Hinzu kommt, dass sich ein Großteil der etablierten Medien an dieser emotionalen Stimmungsmache gegen die AfD beteiligt. Es ist also davon auszugehen, dass Viele sich bei derartigen Wahlumfragen nicht trauen, offen zu ihrer Wahlentscheidung für die AfD zu stehen. Auch die Forschungsinstitute gehen von möglichen Falschangaben aus und berechnen diese statistisch bereits mit ein bzw. geben eine Fehlertoleranz bei der Veröffentlichung der Umfrageergebnisse an. Daher sind die Umfragewerte seriöser Meinungsforschungsinstitute in der Regel trotzdem recht verlässlich.
Ich hoffe, ich konnte Ihre Frage hiermit beantworten.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Bernd Baumann, MdB

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