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Frage von Carola Dr H. •

Frage an Benjamin Wagener von Carola Dr H. bezüglich Bildung und Erziehung

Wie stellt sich die FDP die bestmögliche Förderung der Kinder Bremens in den Schulen Bremens vor - ausgehend von dem jetzigen Stand ?
Was wird die FDP an der aktuellen Bildungspolitik ändern - wird sie etwas ändern ?
Wie wird die FDP die LehrerInnen in ihrer täglichen Arbeit unterstützen ?

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Antwort von
FDP

Sehr geehrte Frau Dr. Hauk,

vielen Dank für ihr Interesse an unseren Zielen!

Da eine allgemein hochwertige Grundbildung die wesentlichste Grundlage für Chancengleichheit im Berufsleben ist, legen die FDP und insbesondere auch ich, mit mehreren Jahren Erfahrung als SchülerInnen-Vertreter, sehr viel Wert darauf das Bildungssystem Bremens, zum Wohle aller beteiligten Personen, zu verbessern.

Der wohl wichtigste Punkt in unserem Bestreben ist, dass wir die vielen LehrerInnen aus dem Wasserkopf der Bürokratie in der Bildungsbehörde raus und in die Klassenräume rein holen wollen. Ebenso beabsichtigen wir zusätzliche LehrerInnen-Stellen zu schaffen. Das Ergebnis dieser Bemühungen soll sein, dass die Klassenfrequenz in allen Bremer Schulen niedriger gestaltet werden kann und LehrerInnen somit den SchülerInnen eine individuellere Betreuung zukommen lassen können.

Des weiteren wollen wir das dreigliedrige Schulsystem durch ein zweigliedriges ersetzen. Zur Ausbildungsreife sollen Stadtteilschulen führen, welche die Haupt- und Realschulen ersetzen sollen. An Gymnasien soll man weiterhin, zusätzlich zur Ausbildungsreife, das Abitur als Zeugnis der allgemeinen Hochschulreife erreichen können. Die Trennung zwischen Haupt- und Realschule sehen wir als gescheitert an, da sie eher zur sozialen Spaltung beitragen, als einen Unterricht zu gewährleisten welcher auf die persönliche Eignung der SchülerInnen eingeht. Dabei sollen die Schulen auch gleichzeitig mehr Verantwortung erhalten. Sie sollen z.B. selbständig entscheiden dürfen wie sie ihre SchülerInnen unterrichten. Gleichwertige Abschlüsse im ganzen Land sollen lediglich durch einheitliche Abschlusstests gewährleistet werden. Wie die dafür nötige Qualifikation möglichst effizient erreicht werden kann, wissen die LehrerInnen vor Ort besser als irgendwelche Bürokraten in der Bildungsbehörde.

Um das Lernklima von der Grundschule an zu verbessern, fordern wir eine verpflichtende Sprachstandserhebung bei allen Kindern im Alter von 4 Jahren, damit sie anschließend im Kindergarten individuell auf den Schulunterricht vorbereitet werden können, um Sprachbarrieren als Problem im Unterricht möglichst gänzlich auszuräumen. Natürlich soll es an den Schulen auch eine den Unterricht begleitende Sprachförderung für SchülerInnen geben, die bereits dem Kindergartenalter entwachsen sind. Zudem würden wir die Einführung von Lernprofilen (z.B. naturwissenschaftlich, sozialwissenschaftlich, sportlich oder musisch orientiert) zur Förderung individueller Fähigkeiten und Kreativität begrüßen, wie auch, zusätzlich zur Sprachförderung, kostenfreie Nachhilfe im Rahmenprogramm der Schulen, damit auch Kinder aus finanziell schwachen Familien individuelle Hilfe bei ihren Lernschwächen erhalten.

LehrerInnen würden also nach unserem Bestreben dadurch unterstützt, dass Sprachbarrieren im Unterricht abgebaut und leistungsschwächere SchülerInnen außerhalb des Unterrichts individuell gefördert würden. Ebenso würde den LehrerInnen wohl auch eine geringere Anzahl von SchülerInnen im Klassenverbund entgegen kommen, da so ein angenehmes, soziales Klima viel eher erreicht werden kann.

Ob wir unsere Vorstellungen auch umsetzen werden können liegt letztendlich mit in Ihren Händen. Denn dafür müssen wir Liberalen von den Bürgern Bremens am 13. Mai die Erlaubnis erhalten in Fraktionsstärke in die Bürgerschaft einziehen zu dürfen.

Mit freundlichem Gruß
Benjamin Wagener