Frage an Beatrix von Storch von Joachim H. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrte Frau Europaabgeordnete von Storch,
viele Patrioten haben zur Europawahl auf ihre Partei gesetzt, in der Annahme, die AfD sei eine echte Alternative zu den bisherigen Berliner Parteien. Jetzt lese ich aber das Interview Ihrer Parteivorsitzenden Frauke Petry in der Leipziger Volkszeitung, daß die sich sogar eine Zusammenarbeit mit der Linken vorstellen kann. Aber auch zur CDU sei sie offen. Wie stehen Sie zu dieser Aussage? Ist die AfD jetzt auch unter den Blockparteien angekommen, die sich kaum noch unterscheiden?
Mit freundlichen Grüßen
Joachim Hahn
Sehr geehrter Herr Hahn,
herzlichen Dank für Ihr Schreiben.
Ich möchte mich zunächst entschuldigen, dass die Antwort durch den Anfangsstress im EU-Parlament etwas auf sich hat warten lassen.
Gehen Sie davon aus, dass auch Frauke Petry eine gute Patriotin ist. Ihre Antwort im LVZ-Interview sollte im Grunde nur unsere Unabhängigkeit von bestimmten vorgedachten Koalitionen bekunden. Eine Koalition mit Tillichs CDU wird ja von den sächsischen Medien fast schon herbeigeschrieben. Wir wollen uns aber in keine der üblichen Schubladen stecken lassen, weil wir Politik nicht ideologisch, sondern auf Basis des gesunden Menschenverstandes betreiben.
Wenn es nach einem wahrscheinlichen Wahlerfolg zu Gesprächen kommen sollte, werden die Parteimitglieder ganz sicher nur einer Zusammenarbeit zustimmen, wenn eine wirklich alternative Politik möglich ist. Dies erscheint gerade mit den SED-Nachfolgern so unwahrscheinlich wie ein Sechser im Lotto.
Mit sehr freundlichen Grüßen aus Berlin,
Beatrix von Storch