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Beatrix von Storch
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Frage von Fabian L. •

Frage an Beatrix von Storch von Fabian L. bezüglich Familie

Sehr geehrte Frau von Storch,

mein Vater möchte bei der Bundestagswahl eine Partei wählen, die an der Bibel orientierte christliche Werte vertritt.
Daher meine Frage: Welche Position vertritt die AFD zu Abtreibungen? Wird die AFD versuchen die Anzahl der Abtreibungen in Deutschland zu verringern und auch versuchen die Gesetzte zu ändern, die in den ersten 3 Monaten eine Abtreibung auch ohne vorliegen medizinischer Gründe erlauben?

Noch eine zweite Frage: Was kann man Personen sagen, die zwar gerne die AFD wählen würden, aber befürchten das ihre Stimme verloren ist, wenn die AFD unter 5% bleibt.

Mit freundlichen Grüßen
Fabian Lichtner

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr Lichtner,

Schwangerschaftsabbrüche ohne medizinische Indikation sind in Deutschland nicht erlaubt, sie werden aber geduldet, wenn sie nach einem Beratungsgespräch innerhalb der ersten 12 Schwangerschaftswochen vorgenommen werden. Die AfD hat sich hierzu bislang noch nicht positioniert, weil das Wahlprogramm - und nur ein solches existiert z.Zt. - sich auf die Themen Euro, Europa, Demokratie, Familie und Bildung konzentriert.

Ich kann Ihnen aber versichern, dass ich mich dafür einsetzen werde, dass der Lebensschutz zum Thema wird. Nach meinem Eindruck hat ein Einsatz in diese Richtung auch die Unterstützung aus der Parteiführung und an der Basis. Persönlich finde ich es schrecklich, wenn eine Frau zu der Auffassung gelangt, ein ungeborenes Leben von einem Arzt beenden lassen zu müssen, denn - mal ganz abgehen davon, dass ich das für die Tötung eines Menschen halte, die ich ablehne - gibt es in unserem Land auch keinen Grund dazu. Unser Sozialsystem sichert die Existenzgrundlage aller Bürger und für alleinerziehende Mütter gibt es darüber hinaus zahlreiche Unterstützungsangebote. Und selbst, wenn sich die werdende Mutter trotzdem außerstande sieht, ihr Kind aufzuziehen, kann sie es immer noch zur Adoption freigeben oder es in eine Pflegefamilie geben. Viele Frauen unterschätzen auch, wie schwer es ist, eine Abtreibung psychisch zu verarbeiten und leiden darunter bis an ihr Lebensende.

Ob das Strafrecht das richtige Mittel ist, um an der viel zu hohen Zahl von Abtreibungen in Deutschland etwas zu ändern, weiß ich nicht. Auf jeden Fall sollte aber die Qualität der Beratung hinsichtlich der Darstellung der Möglichkeiten und auch des Mut-Machens verbessert werden und sollten die Kirchen und die Gesellschaft, weniger der Gesetzgeber, dieses Thema auf die Agenda bringen und den vorherrschenden Konsens in der veröffentlichten Meinung, Schwangerschaftsabbrüche seien eine Art nachträgliche Verhütung und ein „Zellhaufen" sei noch kein Leben, zur Diskussion stellen. Das Europäische Gericht hat im Übrigen zu meiner Freude offiziell festgestellt, dass das menschliche Leben mit der Verschmelzung von Ei- und Samenzelle beginnt. Deswegen verantworte ich aktuell auch die Sammlung von 75.000 Unterschriften in Deutschland im Rahmen der Europäischen Bürgerinitiative "Einer von uns", die den Stopp der Finanzierung jedweder Maßnahmen fordert, die Embryonen- weil eben Mensch von Anbeginn- töten.

Für den Gesetzgeber wiederum sehe ich mehr Nachholbedarf dabei, auch den Männern die Angst vor einer Vaterschaft zu nehmen, die ja sowohl am Zustandekommen einer jeden Schwangerschaft beteiligt sind als auch bei der Entscheidung für oder gegen einen Abbruch oft eine große Rolle spielen. Der erste Schritt dazu wäre, gesetzlich dafür zu sorgen, dass Männer bei Sorgerecht und Unterhalt nicht nur pro forma, sondern auch in der Rechtsprechungspraxis nicht benachteiligt oder durch geduldeten Kindesentzug gar zu reinen „Zahlvätern" degradiert werden.

Zu Ihrer zweiten Frage kann ich Ihnen versichern, dass eine Stimme für die AfD mit Sicherheit nicht verschenkt ist. Zwar sehen uns die großen Meinungsforschungsinstitute aktuell nur bei etwa 4%, es liegen aber Erkenntnisse vor, dass diese Einschätzung -gewollt oder ungewollt- eine massive Untertreibung ist und sogar ein zweistelliges Ergebnis am 22. September gut möglich ist. Erst vor wenigen Tagen hat der Forsa-Chef Manfred Güllner vor einem Überraschungserfolg der AfD „gewarnt", vermutlich um die falschen Zahlen seines Instituts schon einmal vorab zu entschuldigen.

Mit Ihrer Stimme und der Ihres Vaters wird dieses „Blaue Wunder" nur noch größer!

Mit freundlichen Grüßen, Beatrix von Storch

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