Frage an Beate Kittel von Fabian L. bezüglich Umwelt
Das Volksbegehren "Artenvielfat & Naturschönheit in Bayern" zwang die bayerische Landesregierung zu einer umfassenden Reformierung des Bayerischen Naturschutzgesetzes. Ein ähnliches Volksbegehren läuft derzeit in Baden-Württemberg.
Welche Maßnahmen plant Ihre Partei, um die Biodiversität in Thüringen zu erhalten und zu fördern?
Sehr geehrter Herr Löffler,
gern beantworte ich Ihre Frage, weil deren kluge Beantwortung Kern grüner Weltsicht ist. Bewahrung der Biodiversität ist eine Teilaufgabe der Umgestaltung der anthropogenen Lebensweise zur Bewahrung des Lebens auf der Erde. Unter einem grünen Umweltministerium wurden Naturparke, Biosphärenreservate, Habitate, Vogelschutzgebiete, ein Nationalpark usw. errichtet bzw. der Erhalt gefördert. Bewahrung der Biodiversität ist jedoch isoliert von Klimaschutz und der Abkehr von jeglichen Pestiziden nichts als ein grüner Traum. Treibhausgase führen zur Veränderung des Weltklimas und zur Vernichtung der Artenvielfalt. Der Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft, aber auch überhaupt zur Vernichtung ungewollter Organismen stört/zerstört Leben und damit Naturkreisläufe. Dadurch belastete Böden, Wälder und Wiesen können ihre natürliche Funktion eines CO2-Speichers nur noch ungenügend wahrnehmen. Die zunehmende Trockenheit führt zum Waldsterben und einem kaum zu bewältigenden Bewässerungsproblem der Landwirtschaft. Auch das wirkt sich negativ auf die Biodiversität aus. Sie sehen, es ist ein Teufelskreis, den wir durchbrechen müssen, soll das Leben auf der Erde erhalten bleiben. Ganz oben steht also die CO2-Reduzierung. Da der CO2-Gehalt der Luft sich von etwa 280 ppm in vorindustrieller Zeit auf fast 500 ppm nahezu verdoppelt hat, müssen wir mindestens zu einer Klimaneutralität gelangen. Dazu brauchen wir Energieanlagen, die ohne CO2-Ausstoß Strom und Wärme liefern und nur bei Ihrer Erstellung eine geringe Negativbilanz aufweisen. Windräder sind dabei eine preiswerte Lösung. Die Energieausbeute steigert sich in dritter Potenz zur Windstärke, d. h., sie sind effizient und werden immer effizienter. Ja, sie sind Teil grüner Lebensrettungsstrategie. Wo wir sie hinstellen, müssen wir abwägen und beraten. Manchmal kollidiert ein Windvorrangsgebiet mit den Lebensräumen der Menschen oder Landschaftsschutz- bzw. Naturschutzgebieten. Das darf man keinesfalls ignorieren, sondern man muss gemeinsame Lösungswege finden. Ich bin mir ganz sicher, dass die Menschen sich im Grunde einig sind: Fossile Brennstoffe und die gefährliche Kernkraft müssen weg, möglichst sofort. Nur so bewahren wir die Biodiversität und damit auch das Leben unserer Kinder und Kindeskinder...