Frage an Beate Fleischer von Michael L. bezüglich Kultur
Sehr geehrte Frau Fleischer,
Sie haben sich zur Landtagswahl in meinem Wahlbezirk in Halle an der Saale gestellt.
In Halle an der Saale spielt die Wissenschaft eine große Rolle.
In diesem Zusammenhang nehmen Sie bitte Stellung zum Betrug des ehemaligen Verteidigungsministers der BRD beim Verfassen seiner Dissertation.
Teilen Sie die, in weiten Teilen der Union verbreitete, Meinung, dass der Betrug und geistige Diebstahl eher als harmlos anzusehen ist und Popularität eines Politikers in bestimmten Schichten der Bevölkerung über den bürgerlichen Werten unseres Landes steht?
Finden Sie es, wie die deutsche Kanzlerin es bezeichnet, scheinheilig, wenn diese Werte verteidigt werden?
In Erwartung auf Ihre Antwort verbleibe ich mit freundlichen Grüßen
Wähler M. Lehmann
Sehr geehrter Herr Lehmann!
Ich habe Ihre aktuelle Frage zum ehemaligen Verteidigungsminister zu Guttenberg“ erhalten.
Ich bin völlig Ihrer Meinung, dass geistiger Diebstahl, egal in welcher Art und Weise, kein Kavaliersdelikt sein kann. Gerade Politiker in verantwortungsvollen Funktionen müssen Vorbild für unsere Bürger sein.
Das entspricht auch nach meinen Vorstellungen über bürgerliche Werte und Moral, zumal ich selbst ein Hochschulstudium an der Handelshochschule in Leipzig absolviert habe und deshalb auch einschätzen kann, welche fachlichen und akademischen Anforderungen an einen Studenten gestellt werden.
Wenn in unserem Land bereits Verkäuferinnen entlassen werden, weil sie einen Pfandbon in Höhe von 1,30 Euro unterschlagen haben, so kann man den geistigen Diebstahl eines Bundesministers erst recht nicht entschuldigen.
Traurig ist es schon, und da teile ich Ihrer Meinung, wie die CDU und auch unsere Kanzlerin mit diesem Problem umgegangen ist.
Gerade in Halle/S., eine Stadt die sich gegenwärtig um den Titel „Stadt der Wissenschaft“ bewirbt, ist es wichtig zu solchen Verfehlungen eine klare Position einzunehmen.
Meine Haltung dazu ist klar und eindeutig, so wie ich Sie Ihnen auch geschrieben habe.
Ich bedanke mich bei Ihnen für Ihre Anfrage und hoffe diese auch ausführlich genug beantwortet zu haben.
Sollten Sie weitere Fragen haben, können Sie mich zu jeder Zeit erneut kontaktieren.
Ihre Beate Fleischer
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