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Astrid Wallmann
CDU
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Frage von Marion P. •

Wie steht die CDU zur Aufklärung in Bezug auf Sepsis? Wann wird der Nationale Sepsisplan umgesetzt?

der septische Verlauf wurde bei meinem Mann in Wiesbaden nicht erkannt. Nun ist er seit 12 Monaten in Kliniken und ich kann jetzt wirklich sagen was eine Qualitätsklinik ausmacht. Wird sich die Hessische Landesregierung zum Thema Sepsis und Prävention äußern? Es ist die dritthäufigste Todesursache in Deutschland und jährlich werden 50000 Menschen dadurch zu Pflegefällen, weil Unkenntnis auch im mediz. Bereich besteht. 85000 Menschen sterben jedes Jahr an Sepsis. Aber die Politik lässt die Familien und Intensivstationen im Regen stehen..Sepsis ist in der Gesellschaft nicht bekannt, da sie anonym und rasant auf den Intensivstationen abläuft. Das ist das Problem. Es wird totgeschwiegen. Warum? Setzen wir endlich den Nationalen Sepsisplan um. Andere Länder zeigen, was er bewirken kann. Woran liegt es, dass seit vielen Jahren die Umsetzung in Deutschland nicht erfolgt?
Warum erfolgt keine öffentliche Aufklärung über Sepsis?

Mit freundlichen Grüßen
Marion P.

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Antwort von
CDU

Sehr geehrte Frau P.,

die Landesregierung misst dem Thema Sepsis eine hohe Bedeutung bei. Hessen ist über das Aktionsbündnis Patientensicherheit an der Kampagne „Deutschland erkennt Sepsis“ beteiligt. Im Rahmen dieser Kampagne werden Patientinnen und Patienten sowie Akteurinnen und Akteuren der Gesundheitsversorgung Infomaterialien und Empfehlungen in vielfältiger Weise zur Verfügung gestellt.

Neben einer Vielzahl an Broschüren für Patientinnen und Patienten, Ärztinnen und Ärzte, Pflegekräfte oder das Management im Gesundheitswesen zur Entwicklung betriebsinterner Richtlinien, sind wesentliche Anforderungen in der Hessischen Hygieneverordnung und der Patientensicherheitsverordnung verankert. Es gilt es u.a., neben der Information der breiten Öffentlichkeit über Warnsignale der Sepsis bzw. drohenden Sepsis, in den medizinischen Einrichtungen für das Thema zu sensibilisieren, Organisationsstrukturen in Notaufnahmen und ärztlichen Bereitschaftsdiensten zu optimieren, Weiterbildungsinhalte anzupassen und Möglichkeiten der Impfungen auszuschöpfen. Hierbei werden viele Zuständigkeitsbereiche, die sowohl auf nationaler als auch auf Ebene der Bundesländer liegen, tangiert.

Dazu gibt es einige weitere qualitätssichernde Maßnahmen zur Behandlung und Prävention der Sepsis, wozu auch jegliche Maßnahmen der Infektionsprävention im Allgemeinen zählen, denen Krankenhäuser, stationäre und ambulante Pflegeeinrichtungen in Hessen obligat unterworfen sind, auch wenn diese einrichtungsspezifisch modifiziert zu betrachten sind. So sind die genannten Krankenhäuser und Einrichtungen gesetzlich und im Rahmen diverser Zertifizierungen verpflichtet, Leitlinien und Empfehlungen der KRINKO und weiterer Fachgesellschaften zur Infektionsprävention einzuhalten. Das Thema Sepsis wird außerdem im Lehrplan für Gesundheits- und Krankenpflege sowie Altenpflege behandelt.

Auch im Bereich der gesetzlichen Qualitätssicherung ist Hessen aktiv. Nosokomiale Infektionen (NI) sind in Deutschland trotz seines hochentwickelten Gesundheitssystems ein relevantes Patientenrisiko und eine Herausforderung an die klinische Hygiene sowie den Infektionsschutz. Im Fokus der nosokomialen Infektionen stehen schon seit längerem die Infektionen, die durch multiresistente Erreger hervorgerufen werden. Das MRE-Projekt wurde daher als bundesweit erstes seiner Art im Bereich der Multiresistenten Erreger vor sieben Jahren als Landesprojekt in Hessen ins Leben gerufen, um durch eine genauere, schnellere  Datensammlung die Prävalenz von MRE in hessischen Kliniken zu analysieren und Infektionen mit MRE zeitnah durch geeignete Maßnahmen zu reduzieren.

Da auch Impfungen gegen Grippe, Pneumonie und Meningitis septisch verlaufende Erkrankungen verhindern können, setzt sich die Landesregierung sowie das zuständige Ministerium für Soziales und Integration seit Jahren für die Erhöhung der Impfquoten ein. In der Landesimpfstrategie stellt das Land Hessen verständlich aufbereitetes Wissen zum Thema Impfen zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Astrid Wallmann

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