Frage an Arnold Gossel von Marcel H. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Gossel,
ich möchte von ihnen wissen was sie zu den Gehältern der Manager sagen, denn vor kurzem gab es eine Diskussion über die Höhe des Gehaltes und ob es überhaupt nötig ist den Managern so viel Geld zu bezahlen. In diesem Zusammenhang wurde auch der Lohn von Fußballstars des FC Bayern München erwähnt, da diese auch sehr viel Geld bekommen. Diese Fußballspieler mit den Mangern zu vergleichen finde ich aber nicht angemessen, denn ich wage zu bezweifeln, dass ein Manager mehrere Wochen oder Monate ausfällt, weil er sich bei seiner Arbeit das Sprunggelenk verletzt hat, was sagen sie dazu?
Auch würde ich gerne wissen, was sie zu dem Verdienst eines einfachen Angestellten z.B. ein/e Maurer/in, Tischler/in, etc. im Vergleich eines Managers sagen, denn manche Verdienen mehr als das 30-fache eines einfachen Angestellten, finden sie diese Summe angemessen für einen Manager einer großen Firma, wie z.B. Simens, VW o. ä.?
Und sollte sojemand eine Abfindung von mehrereren Millionen bekommen, wenn sie doch in ihrer Laufbahn soch genug bekommen haben um sich um keine Geldprobleme mehr kümmern zu müssen? Wieso bekommt dann nicht jeder Arbeitnehmer eine Abfindung für 2 Jahre in der Höhe seines 2-3 Monatslohns, wie manch ein Manager?
Wenn ein Arbeitnehmer sich etwas zu Schulden kommen lässt, sollte er dann nicht genauso ein Recht darauf haben eine Abfindung mit seiner Kündigung zu bekommen, wie ein Manager, der sich etwas zu Schulden hat kommen lassen, dafür aber indirekt noch belohnt wird durch eine Prämie?
Diese Fragen würde ich gerne an sie stellen und hoffe darauf, dass sie diese recht bald beantworten werden.
Mit freundlichen Grüßen
Marcel Hasse
Sehr geehrter Herr Hasse,
vielen Dank für Ihre Anfrage.
Als Angestellter im öffentlichen Dienst gehöre ich natürlich nicht zu den von Ihnen genannten Großverdienern.
Die öffentliche Diskussion der letzen Wochen, über hohe Gehälter und Abfindungen von Topmanagern, hat vielen Menschen vor den Kopf geschlagen. Doch auch in dieser Diskussion sollte man unterscheiden, über welche Manager gesprochen wird. Es gibt sicher Topleute, die jedes Gehalt rechtfertigen und viel für Unternehmen und deren Beschäftigte tun. Diese Leute sind jeden Euro wert. Manager, die den Namen nicht verdienen, weil sie ihre Firma an die Wand fahren und auf deren Mitarbeiter keine Rücksicht nehmen, haben auch keine Abfindung verdient und sollten dort hingeschickt werden, wo sie keinen Schaden anrichten können. Grundsätzlich bin ich aber der Meinung, dass sich der Gesetzgeber aus den Gehältern der Firmen heraushalten sollte. Die Topgehälter der Profifußballer gehören eigentlich in die gleiche Schublade. Als großer Fußballfan freue ich mich über Erfolge der norddeutschen Vereine besonders und gehöre auch zu denen, die gelegentlich in ein Stadion gehen und viel Geld dafür bezahlen. Leider müssen auch die deutschen Vereine wie Werder, HSV und Bayern große Gehälter zahlen um International bestehen zu können. Gehälter, die letztlich die Fans aufbringen. Die Entwicklung ist aus meiner Sicht nicht positiv. Irgendwann wird sich der Fan abwenden und die horrenden Summen nicht mehr akzeptieren. Das Einkommen der Angestellten, Maurer, Tischler, Öffentlicher Dienst usw. hat sich in den letzten Jahren nicht verbessert. Die kleinen Lohnerhöhungen sind durch höhere Kosten aufgefressen worden. Unser Ziel muss es sein, dass sich Arbeit wieder lohnt und die Lohnnebenkosten gesengt werden. Die prozentuale Erhöhung der Löhne hat die Schere zwischen den gut und schlecht verdienenden Arbeitnehmern immer weiter auseinandergehen lassen. Mir wäre eine Erhöhung des Sockelbetrages, für alle die gleiche Erhöhung, viel lieber.
MfG
Arnold Gossel
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