Was bieten Sie den bäuerlichen Familienbetrieben an, um ihre Existenz zu sichern?
Wachsen oder Weichen kann keine Lösung sein. Als Verbraucherin liegt mir die Zukunft der bäuerlichen Landwirtschaft aus vielen Gründen am Herzen.
Liebe Frau S.
vielen Dank für diese Frage.
Wenn die bisherige Agrarpolitik in Bayern eines gezeigt hat, dann doch dieses, dass sie so gut wie keine Lösungen für die kleinen und mittleren bäuerlichen landwirtschaftlichen Betriebe hat. Nicht umsonst geben jedes Jahr Tausende kleine und mittlere bäuerlichen Betriebe in Bayern auf und schließen ihre Höfe für immer.
Die bayerische Landwirtschaft kann unmöglich zu Weltmarktpreisen wirtschaftlich produzieren. Das ist weder in der Ackerwirtschaft noch in der Viehwirtschaft möglich.
Darum braucht es wirtschaftliche und begehbare Alternativen die offensichtlich mit der bisherigen Regierung nicht machbar sind.
Ein Ansatzpunkt wäre es, die Leistungen für die Umwelt, die die bäuerlichen Betriebe erbringen, deutlich besser zu bezahlen als das bisher über die zwar vielfältigen, aber in großen Teilen unbrauchbaren und starren Leistungen des KULAP geschieht.
Wenn diese Maßnahmen nicht über die EU rückfinanziert werden können, dann muss das der bayerische Freistaat eben aus eigenen Mitteln finanzieren. Schließlich geht es um das Gemeinwohlgut „Intakte Umwelt“ für die Menschen in Bayern.
Ein weiterer Ansatzpunkt wäre die 100%ige Umsetzung des erfolgreichsten Volksbegehrens in Bayern mit 18,4% Zustimmung.
Die Förderung der Biologischen Landwirtschaft und die Reduktion des Pestizideinsatzes in Bayern.
Es gäbe noch viele weitere Ansatzpunkte, doch dafür reicht dieser Platz hier nicht.
Ganz wichtig wäre die Gentechnikfreiheit, wie wir sie bisher schon haben und wie die Menschen sie auch wollen, weiterzuführen und nicht durch die "Neue" Gentechnik CRISPR/CAS ad absurdum zu führen.