Frage an Antoine Schneider von Volker S. bezüglich Umwelt
Hallo Herr Schneider,
halten Sie beispielsweise Tierbefreiungen aus Versuchslabors und Pelztierfarmen, das Absägen von Hochsitzen oder Blockaden von Schlachthöfen für ein legitimes Mittel, um auf Tierleid aufmerksam zu machen und für die konsequente Umsetzung von Tierrechten zu werben?
Falls Sie die Frage mit "nein" beantworten: Sie wollen ja auch die Rote Flora, die von Konservativen als "rechtsfreier Raum" bezeichnet wird, nicht schließen lassen, und Cannabis legalisieren. bei diesen Themen rütteln Sie am staatlichen Gesetzes- und Gewaltmonopol - warum nicht bei Tierrechten?
Moin Herr S.,
danke für diese sehr interessante Frage. Mich persönlich schockieren immer wieder Enthüllungen und Berichte aus Versuchlaboren, Schlachthöfen sowie aus Betrieben in denen Massentierhaltung betrieben wird. Leider passiert in der artgerechten Haltung der Tiere, trotz der vielen Enthüllungen und kreativen Aktionen der Tierschützer wenig. Die Agrarministerin Julia Klöckner (CDU) setzt weiter auf Freiwilligkeit der Industrie, was zu wenig bis keiner Verbesserung beim Tierwohl führt.
Zurück zu ihrer Frage. Ich denke, dass die Tierbefreiung aus Versuchlaboren und die Blockade von Schlachthöfen eine legitimes Mittel sein kann, um auf die konsequente Umsetzung von Tierrechten aufmerksam zu machen. Bei diesen Aktionen muss aber gewehleistet sein, dass kein Menschenleben gefährdet wird.
Lassen Sie mich noch hinzufügen, dass eine Agrarwende, die das Thema Tierwohl einschließt, ungemein wichtig ist, um den Klimawandel zu bekämpfen. Hierbei spielen Fehlanreiz schaffende EU Subventionen, die große Betriebe mit Massentierhaltung fördern, eine wichtige Rolle. Diese müssen in Bereiche der Bio- und Ökolandwirtschaft fließen um den Bauern den Wandel hin zu einer nachhaltigen Landwirtschaft zu erleichtern.
Nochmals vielen Dank für ihre Frage, weitere Infos zu dem Thema Tierwohl und Agrarwende finden Sie unter dem Link: https://www.linksfraktion.de/themen/a-z/detailansicht/gemeinsame-agrarpolitik-gap/
Mit freundlichen Grüßen
Antoine Schneider