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Annika Maus
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Frage von Rainer R. •

Sehr geehrte Annika Maus, derzeit gilt überwiegend das Motto: Wer am lautesten Spricht wird wahr- & (ernst) genommen. Nehmen Sie das auch so wahr? Wenn ja, wie schaffen Sie ein Gleichgewicht?

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr R.,

zunächst vielen herzlichen Dank für Ihre sehr freundliche und interessante Frage.

Die Wahrnehmung in der Öffentlichkeit spielt bekannterweise in der Politik eine sehr große Rolle. Wer Ideen und Forderungen für die Gesellschaft von Morgen hat, muss diese der Öffentlichkeit bekannt machen, um Unterstützung gewinnen zu können. Genau das ist auch sehr wichtig und deshalb auch mein Ziel und das meines Teams. Laut sein alleine hilft aus meiner Sicht aber nicht unweigerlich, denn dabei besteht stets die Gefahr, in populistisches Fahrwasser zu geraten, um Reichweite zu generieren. Wer das viral gegangene Video des ehemaligen saarländischen Ministerpräsidenten vor einer Preistafel einer Tankstelle gesehen hat, weiß spätestens jetzt, dass das aber auch schnell nach hinten losgehen kann.

In der Tat handelt es sich bei dem von Ihnen angesprochenen Grundsatz „Wer am lautesten spricht, wird wahrgenommen“ um ein Thema, dass auch mich – gerade im Wahlkampf – bewegt. Dabei gilt für mich jederzeit der Grundsatz, dass sich Politik nicht nur von „Klicks“, sondern vor allem von ihrer gesellschaftlichen Verantwortung leiten lässt. Eine gute Politik bedeutet für mich eben nicht, Menschen mit (Wut-) Gefühlen zu mobilisieren, sondern für die Probleme Lösungen zu erarbeiten und Menschen für diese zu gewinnen. Mein Team und ich arbeiten jeden Tag gemeinsam daran, mit unseren Lösungen gegen die Wohnungsnot, für bessere Bildung und mehr gesellschaftlichen Zusammenhalt sachlich zu werben. Dabei suchen wir natürlich auch gezielt Öffentlichkeit: Über Tageszeitungen, Social Media Kanäle und auf der Straße. Immer in dem Bewusstsein, dass man es natürlich nicht immer selbst in der Hand hat, was medial breit gespielt wird und was nicht. 

Schlussendlich liegt es an uns allen, ob wir nur den wenigen „Lauten“ zuhören oder den vielen Leisen eine Stimme geben. Letzteres möchte ich als Landtagskandidatin für die Bürgerinnen und Bürger des Düsseldorfer Westens tun. Denn am Ende gilt ebenfalls ein Satz, der mir von meiner damaligen Klassenlehrerin in Erinnerung blieb: „Wer am lautesten schreit, hat eben nicht immer recht“ - und ich glaube, dass viele Menschen das auch wissen.
 

Viele Grüße

Ihre Annika Maus