Frage an Annette von Pogrell von Cyrille M. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrte Frau von Pogrell,
sehr geehrter Herr Bode,
sehr geehrte Frau Langhans,
sehr geehrter Herr Adasch,
vor kurzem wurde in einer offiziellen Polizeianzeige einer der betroffenen als "farbig" bezeichnet.
Finden Sie es in Ordnung, ein Bürger als farbig zu bezeichnen? Ich würde es als unbewust diskriminierender Alltagspraxis bezeichnen.
Was hat Ihre Partei überhaupt vor, diskriminierende Praktiken in der Gesellschaft erzieherisch zu bekämpfen?
Mit freundlichen Grüssen
Sehr geehrter Her Mpumuliza,
vielen Dank für Ihre mail vom 20.1.08.
Zu Ihrer ersten Frage nach dem Begriff "farbig" in einem Polizeibericht kann ich ohne Kenntnis der Umstände gar keine Aussage machen. Ich kann Ihnen aber unsere Vorstellungen zur Integrationspolitik erläutern. Der erste und aus meiner Sicht wichtigste Schritt ist es, im Bewußtsein der Menschen ( Politiker inklusive ) zu verankern, dass Deutschland ein Einwanderungsland ist. Migranten sind eben keine "Gastarbeiter", die dann wieder "nach Hause" gehen, sondern Menschen, die jetzt bei uns ihr Leben eingerichtet haben und die sich eben nicht einfach wieder verwurzeln lassen.
Eine SPD-Regierung wird deshalb Integration zur "Chefsache" machen und eine entsprechende Stabsstelle in der Staatskanzlei einrichten, um ressortübergreifend tätig zu werden.
Integration ist aber keine Einbahnstraße, sondern setzt aktives Mitwirken von Migranten auf dem Fundament unserer Werteordnung voraus. Wichtigste Voraussetzungen von Integration sind Sprache, Bildung und Teilnahme am öffentlichen Leben. In diesen Bereichen werden wir deshalb noch mehr tun müssen.
Mit freundlichen Grüßen,
Annette von Pogrell