Sind sie gegen Fracking in Deutschland? Stehen sie für Selbstbestimmung der Grundschulwahl? Wie stehen sie zur Asylpolitik?
Sehr geehrte Frau Winzker,
Danke im vorraus für ihre Mühen.
Sehr geehrte Frau W. , herzlichen Dank für Ihr Interesse, gern beantworte ich Ihre Fragen.
Fracking lehne ich grundsätzlich ab, egal in welchem Land .
Ich finde es anmaßend, dass Schulbehörden die Schulformen bestimmen, in die die Kindern nach Wohngebieten oder Wohnkreisen eingeteilt werden und nur für den Schulweg in die festgelegte Schule werden die Kosten von der Schulbehörde übernommen, ansonsten müssen die Eltern selber tief in die Tasche greifen . Nur die Eltern haben es zu bestimmen in welche Schule ihr Kind gehen soll und niemand Anderer. Auch für die alternativen Schulen, wie Waldorf, Montessori , Freie Schulen usw müssen die Beförderungskosten übernommen werden sowie auch alle anderen anfallenden Kosten.
Die Asylpolitik muss grundlegend verändert werden . Ein Schock sitzt tief als ich in Schweinfurt an der Flüchtlingsunterkunft vorbei ging, von aussen topp, ehemalige Kasernenunterkünfte von amerikanischen Soldaten, doch innen sehr in die Jahre gekommen und vor allem , was mich sehr schockte war der Stacheldraht, der sich rundherum um das Kasernengebäude auf den Mauern befand, das erinnerte mich sehr daran als ich mit 11 Jahren Selbiges an der Berliner Mauer sah.
Dort werden die Menschen aus vielerlei Ländern und Kulturen zusammengefercht und es entwickeln sich soziale Brennpunkte, das darf nicht sein, sie sollten gleich in Wohnungen einziehen können und nicht jahrelang in solchen Auffanglagern leben müssen.
Auch sollten sie ein Recht auf Arbeit haben, das haben sie nicht, die ersten drei Jahre dürfen sie nicht arbeiten. Ich habe es selber auf Rügen erlebt, dort komme ich ursprünglich her, wir gingen mit einem Syrier zum Jobcenter ,der Mann hatte in einer gastronomischen Einrichtung ein freiwilliges Praktikum gemacht, der Chef war begeistert und wollte ihn unbedingt haben, die Stelle war seit einem Jahr varkant beim Jobcenter Bergen gemeldet, es hatte sich niemand für die freie Stelle interessiert. Als wir dort vorsprachen , um sie zu besetzten, sagte man uns und das ist Rassismuss pur, die Stelle muss nochmals 3 Monate ausgeschrieben werden und wenn sich kein Deutscher daraufhin meldet, kann sie der Flüchtling haben . Ich war sprachlos, was selten bei mir geschieht .
Auch das Recht auf Sprachkurse muss festgesetzt werden , sie haben erst nach 3-4 Monaten das Recht , einen staatlichen Sprachkurs zu bekommen , was machen sie bis dahin ? Sprache ist Integration und soziales Ankommen . Wir als LINKE hatten damals die Sache in die Hand genommen und ehrenamtlich die Flüchtlinge in der deutschen Sprache unterrichtet , damit sie wenigstens ein paar Sätze konnten bis zum Erlernen auf der VHS.
Die Flüchtlingspolitik muss auch besser kommuniziert werden mit den Einheimischen , sie müssen sich kennenlernen auf Festen, Vorträgen usw, dann haben die Menschen auch keine Angst , sehen sie nicht als Bedrohung .
Es ist so Vieles im Argen in der Asyl-und Flüchtlingspolitik, das sind Menschen und Schicksale und nicht Puppen . Sie werden bestenfalls verwaltet , mehr nicht.
Ich hoffe, für Sie ausreichend auf Ihre Fragen eingegangen zu sein . Freundliche Grüsse Annekathrin Winzker