Anna Rutz
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Johanna S. •

Frage an Anna Rutz von Johanna S. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen

Sehr geehrte Frau Rutz,

Vereidigungen von Soldaten fanden in der Bundesrepublik Deutschland bis in die 1990er Jahre in der Regel in den Kasernen statt. 1996 fand das erste öffentliche Gelöbnis nach Ende des II Weltkrieges in Berlin statt. Damals beteiligten sich auch die Grünen an den Protesten gegen das Gelöbnis. "Selbst in Preußen haben Gelöbnisse und Vereidigungen im Kasernenhof stattgefunden," sagte der Grünen Politiker Trittin damals und weiter: "Es hat nur eine Zeit in Deutschland gegeben, wo öffentlich gelobt und vereidigt wurde, und das waren nicht die Zeiten der Demokratie, sondern des blanken faschistischen Terrors“. In ihrem Interview bei Brannenburg aktuell ( http://brannenburg.blogsport.de/ ) lehnen sie das vordemokratischen Ritual eines Gelöbnis nicht ab. Denken sie wirklich, der Schwur von Soldaten Deutschland treu zu dienen sei bedeutender als z.B. Hippokratische Eid von Medizinern. Oder warum soll Mediziner weiterhin ihren Eid an der Uni schwören, Soldaten hingegen ihren nicht in der Kaserne, sondern bei einem öffentlichen Gelöbnis?

J. Steinecker

Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Guten Tag Frau Steinecker,

ich denke keines Falls dass der Schwur der Soldaten Deutschland treu zu dienen bedeutender ist als z. B. der Hippokratische Eid von Medizinern. Ich bin u.a. deshalb bei den Grünen weil hier Toleranz und Freiheit - auch Meinungsfreiheit jedes einzelnen - Groß geschrieben wird.

Deshalb darf bei uns Grünen jeder seine eigene persönliche Meinung auch zu verschiedenen Fragen und Themen im Wahlkampf haben.

Und um nichts anderes geht es hier in diesem brannenburger Blog - meine Meinung und Toleranz auch gegen über anders Denkenden.

Ich persönlich glaube nicht dass bei einem öffentlichem Gelöbnis in Brannenburg eine Gefahr der Militarisierung der Bevölkerung besteht. Wir leben zum Glück in einer Demokratie und einem Rechtsstaat und an dessen Gesetze und Entscheidungen ist auch die Bundeswehr gebunden.  Daher kann ich daran nichts undemokratisches finden.

Mit freundlichen Grüßen
Anna Rutz