Wie hoch ist der BIO-Anteil der in Sachsen-Anhalt produzierten Lebensmittel? Wie wollen Sie bei stabilen Preisen die Qualität verbessern?
Sehr geehrte Frau Aeikens,
Was wollen Sie für die in Sachsen-Anhalt gehaltenen Nutztiere tun, um sowohl den höchsten Anspruch an deren Haltung als auch einen bezahlbaren Preis (z.B. Preisentwicklung Butter) für deren Produkte zu realisieren?
Sehen Sie Sachsen-Anhalt als ein Land der Landwirtschaft? Und wie sehen Sie dessen Entwicklung im globalen Zusammenhang (genauer: Konkurrenz in Preis und Qualität)?
Wie wollen Sie Spekulationen um Grund und Boden eindämmen?
Wie wollen Sie die Flächennutzungskonkurennz (Industrie, Landwirtschaft, Erneuerbare Energien) ausbalancieren?
Was tun Sie gegen die stete Abwanderung junger und gut ausgebildeter Menschen in Sachsen-Anhalt?
mit freundlichen Grüßen
Ein Wähler
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Vielen Dank, für Ihre Frage.
1. Der Anteil der Anbaufläche im ökologischen Landbau an der landwirtschaftlich genutzten Fläche liegt in Sachsen-Anhalt bei 10.4 Prozent.
2. Wir produzieren Lebensmittel in breiter Vielfalt und sehr guter Qualität.
3. Mehr Tierwohl ist mit höheren Kosten verbunden. Die CDU will sowohl Investitionen als auch die laufende Produktion zur Erreichung höherer Standards unterstützen, damit mehr Tierwohl für den Verbraucher bezahlbar bleibt. Wichtig ist vor allem, Bauvorhaben zu entbürokratisieren.
4. Sachsen - Anhalt ist das Bundesland mit den durchschnittlich besten Böden. Landwirte waren hier schon immer fortschrittlich. Gut ausgebildete Landwirte, gute Böden und überdurchschnittlich große Betriebe machen die Wettbewerbsfähigkeit unserer Landwirtschaft aus. Wir brauchen eine schärfere Kontrolle des Bodenmarktes, um die Bodenspekulation einzudämmen. Dazu gehört für mich auch eine Kontrolle der Anteilsverkäufe. Es nützt wenig, wenn der Staat Verkäufe im einstelligen ha - Bereich kontrolliert, aber Anteilverkäufe, die durchaus mit einem Transfer von über 1000 ha verbunden sind, unterm staatlichen Radar stattfinden.
6. Wir müssen den Flächenverbrauch weiter reduzieren. Ansprüche an Infrastruktur und wirtschaftliche Weiterentwicklung werden sich aber auch in Zukunft nicht ausschließen lassen. Intelligentes Flächenmanagment zum Beispiel unter Nutzung von Industriebrachen kann zur Lösung von Konflikten beitragen.
7. Sachsen - Anhalt verzeichnet inzwischen mehr Zuzüge als Fortzüge. Das ist angesichts der Altersstruktur der Bevölkerung und des zunehmenden Fachkräftemangels eine gute Entwicklung. Sachsen-Anhalt ist ein schönes Bundesland mit einer reichen Geschichte, einer lebendigen Kulturszene und einer hochqualifizierten Wissenschaftsszene. In Verbindung mit attraktiven Arbeitsplätzen und vergleichsweise niedrigen Kosten für Wohnungen sind wir ein attraktives Bundesland für junge gut ausgebildete Menschen. Dies muss mehr in den Vordergrund gestellt werden.
Beste Grüße
Anna Aeikens