Frage an Anke Meyer von Dieter F. bezüglich Öffentliche Finanzen, Steuern und Abgaben

Sehr geehrter Herr Fedra,
vielen Dank für Ihre Anfrage, die ich Ihnen gerne beantworte.
Die LINKE sagt ja immer, dass Bremen ein reiches Bundesland ist. Trotz seiner hohen Verschuldung. Das liegt an der sozialen Spaltung der Stadt bzw. der weit auseinander klaffenden Schere von Arm und Reich. In Bremen leben an die 200.000 Menschen an der Armutsgrenze. Gleichzeitig hat Bremen nach Hamburg aber auch die höchste Millionärsdichte in ganz Deutschland - gerechnet im Verhältnis zu seiner Einwohnerzahl. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts kommen in Bremen auf jeweils 100.000 Einwohner im Durchschnitt 14,9 Steuerzahler mit einem Einkommen von mindestens einer Million Euro Einkünften. In absoluter Zahl: In Bremen lebten im Jahr 2008 (letzte offiziell bekannt gegebene Zahl) 99 Einkommensmillionäre. Tendenz steigend. Und auch beim Bruttoinlandsprodukt liegt Bremen nach Hamburg mit einer Wertschöpfung von 42.000 Euro pro Kopf ganz vorne in Deutschland. Fazit: Der Reichtum in Bremen ist eindeutig ungerecht verteiltWenn von mindestens einer Million Euro Einkünften die Rede ist, heißt dies ja noch lange nicht, dass diese Millionäre auch tatsächlich nur 1 Million Euro besitzen. Es gibt Bremerinnen und Bremer, die durchaus 20, 30 , ja weit mehr Millionen Euro an Privatvermögen angehäuft haben. Nach seriösen Berechnungen von Wirtschaftsexperten würde die sogenannte Millionärssteuer - die ja im Grunde nichts anderes als die Wiedereinführung der ausgesetzten Vermögenssteuer bedeutet - bei einer 5-prozentigen Abgabe tatsächlich rund 1 Milliarde Mehreinnahmen in die Bremer Staatskasse spülen. In Hamburg wären es 2 - 4 Mrd., bundesweit rund 80 Mrd. Euro.Und genau deshalb ist DIE LINKE für die Einführung einer bundesweiten „Millionärssteuer“. Damit es in unserer Gesellschaft und damit auch in Bremen ein wenig gerechter zugeht.

Mit freundlichen Grüßen
Ihre Anke Meyer