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Anja Weisgerber
CSU
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Frage von Samuel Friedrich Anton E. •

Frage an Anja Weisgerber von Samuel Friedrich Anton E. bezüglich Verbraucherschutz

Sehr geehrte Frau Dr. Weisgerber,

es gibt etwas das mir sehr große Sorgen bereitet. Glücksspiel wird immer häufiger in Videospielen eingesetzt und selbst Kinder werden diesen ausbeuterischen Methoden ausgesetzt. Es ist ziemlich verstörend zu sehen wie scheinbar keine Glücksspielregelungen darauf Anwendung finden. Belgien hat Lootboxes bereits zumindest verboten und auch die Niederlanden scheinen etwas dagegen zu unternehmen. Aber was ist mit Deutschland?

Es ist mir bewusst das Sie wahrscheinlich keine Videospiele spielen. Aber das so etwas wie Glücksspiel in großen Spieletiteln (wie Star Wars Battlefront 2 oder auch EA Sporttiteln wie FIFA) immer häufiger Anwendung findet ist ein Problem das uns alle interessieren sollte. Wie gesagt können Kinder abhängig gemacht werden mit solchen Taktiken. Es kann leben ruinieren und sollte in Videospielen nichts verloren haben. Daher hier meine Frage.

Wie stehen Sie zu dem Thema? Und haben Sie vor etwas dagegen zu unternehmen?

Ich hoffe Sie setzen sich mit dem Thema auseinander. Und ich hoffe Deutschland wird auch zu den Ländern gehören die nicht untätig zusehen wie Glücksspiel langsam zum Alltag wird.

Ich danke Ihnen für Ihre Zeit.

Mit freundlichen Grüßen,

B. A. S. F. A. E.

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Antwort von
CSU

Sehr geehrter Herr Endres,

herzlichen Dank für Ihre Anfrage. Der Spieler- und Jugendschutz beim Glücksspiel ist mir gerade als Mutter ein wichtiges Anliegen.

Lootboxen stellen ein mittlerweile regelmäßig eingesetztes Instrument der Finanzierung von Onlinespielen dar. Zumindest solche Lootboxen, die Spieler gegen Geld öffnen und bei denen sie einen innerhalb oder außerhalb des Spiels monetarisierbaren Vorteil erlangen können, sind als Glücksspiel im Sinne des deutschen Glücksspielrechts zu betrachten. Dies hat zur Folge, dass die entsprechenden Games den Altersbeschränkungen des Jugendschutzes unterliegen (ab 18 Jahren). Auf diesen Zusammenhang weisen wir sowohl die Glücksspielaufsicht der Länder als auch die Kommission für Jugendmedienschutz regelmäßig hin. Ähnliche Rechtsfolgen werden auch in verschiedenen anderen EU-Mitgliedstaaten mit Lootboxen verbunden.

Hier müssen die Verantwortlichen Akteure, nämlich der Gesetzgeber, die Wirtschaft und auch die Eltern, zusammenwirken, dass gerade minderjährige Spielerinnen und Spieler nicht abhängig werden. Das Glücksspielangebot in Deutschland ist einer staatlichen Regulierung unterworfen. Die rechtliche Ausgestaltung des Glückspielwesens obliegt nach der verfassungsrechtlichen Kompetenzordnung grundsätzlich den Ländern. Die aktuelle Regulierung beruht weitgehend auf dem von den 16 Ländern vereinbarten und im Juli 2012 in Kraft getretenen Glücksspielstaatsvertrag. Für Onlinespiele gelten die Regelungen des Jugendmedienschutz-Staatsvertrages, das heißt sie dürfen keine entwicklungsbeeinträchtigenden Inhalte für Kinder enthalten.

Die nationale Strategie zur Drogen- und Suchtpolitik setzt auch auf die Fortführung bewährter und die Entwicklung neuer Präventionsmaßnahmen speziell für verschiedene Formen des Glückspiels. Auch die Drogenbeauftragte hat diese Problematik in den Fokus genommen und zahlreiche Initiativen

entwickelt. Diese bundesweiten Maßnahmen zur Glücksspielprävention werden von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit durchgeführt. So wurde von die nationale Kampagne „Spiel nicht bis zur Glücksspielsucht“ mit verschiedenen Aufklärungsangeboten für unterschiedliche Zielgruppen entwickelt. Ein zentrales Element der Kampagne ist das Internetportal www.spielen-mit-verantwortung.de, das über einzelne Glücksspiele, über die Entstehung von Glücksspielsucht und über regionale Hilfeangebote bei problematischem oder süchtigen Spielverhalten informiert.

Es ist unerlässlich, dass wir sowohl präventiv Abhängigkeit und Sucht verhindern als auch Betroffenen mit den unterschiedlichsten Hilfeleistungen zur Seite stehen.

Mit freundlichen Grüßen
Anja Weisgerber

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