Frage an Anja ElFechtali von Klaus I. bezüglich Soziale Sicherung
Der gemeinnützige Verein "Die Tafel" Friedberg hat, nachdem in der Öffentlichkeit vor Jahren gerügt worden war, dass Mitarbeiter der Tafel gespendete Lebensmittel zur persönlichen Verwendung nach Hause mitgenommen hatten, festgelegt, dass keiner der bei der Tafel Beschäftigten mehr Lebensmittel aus den Spenden erhalten kann. Dies betrifft sowohl ehrenamtliche (nicht bedürftige), als auch 1-Euro-Jobber und andere "Bezugsberechtigte" (z. B. BUFDIs) Mitarbeiter der Friedberger Tafel.
Ich selbst arbeite seit Mitte Juli (aus eigenem Antrieb) als 1-Euro-Helfer bei der Tafel und beziehe Alg2. Ich habe somit nicht die Möglichkeit alle 2 Wochen Lebensmittel von der Tafel zu beziehen und empfinde diese restriktive Regelung als überzogen und diskriminierend. Ich bin der Meinung der Verein sollte eigene bedürftige Mitarbeiter genau so behandeln wie Personen, die nicht in der Tafel tätig sind und diese strenge Regelung wieder abschaffen. Wie denken Sie darüber?
Sehr geehrter Herr Ibisch,
ich kann Ihnen nur zustimmen, und finde die Regelung der Friedberger Tafel auch nicht gerecht. Meines Erachtens haben Sie wie jeder andere Hilfebedürftige ein Anrecht auf die Leistungen der Tafel.
Leider tritt in Ihrem Fall genau das ein, was wir als Linke an den Tafeln kritisieren. Mildtätigkeit ist kein gesetzlicher Anspruch und kann somit auch nicht eingeklagt werden. Sie und ich können nur an die Friedberger Tafel appellieren, ihre Entscheidung zu überdenken.
Meine Unterstützung haben Sie.
Solidarische Grüße Anja El Fechtali