Frage an Angelika Strobel von Sandra D. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrte Frau Strobel,
meine Frage an Sie:
Warum bringt man ausländische Asylbewerber in kleinen Dörfern auf den Land unter, wo sie gewachsene Bevölkerungsstrukturen durcheinanderbringen?
Warum kann man sie nicht in Heimen in größeren Städten unterbringen?
Wie wollen Sie Ausländer dazu bringen, sich schneller an unsere Gegebenheiten anpassen?
Grüße
Sandra Dreger
Sehr geehrte Frau Dreger,
hier meine Meinung zu Ihrer Frage über http://www.abgeordnetenwatch.de :
Warum jetzt konkret Flüchtlinge bzw. Migranten in kleinen Dörfern bei Ihnen untgergebracht werden, weiß ich auch nicht. Ich kenne das aus meinem Umfeld hier im Landkreis Schweinfurt nicht so. Zumindest ist die Unterbringung in der Regel in der Stadt Schweinfurt gewährleistet. Es gibt auch Migranten in Dörfern, aber prozentual gesehen ein verschwindend geringer Anteil, so dass sicher durch diese gewachsene Bevölkerungsstrukturen garnicht durcheinander gebracht werden können. Da müsste man schon einen Bevölkerungsanteil auf dem Dorf von 20 und mehr Prozent haben. Und ich glaube, das ist auch bei Ihnen nicht der Fall.
Ich denke, und da gehe ich mit dem Landerswahlprogramm meiner Partei unbedingt konform, dass gerade in der Asylpolitik in Bayern ein Umdenken auf allen Gebieten erfolgen muss. Und das geht bei der Landesregierung und den dortigen gemachten Gesetzen los. Denn Asylrecht ist Teil der Menschenrechte und Ausdruck unserer politischen humanitären und geschichtlichen Verantwortung. Gerade bei politischen Flüchtlingen ist das Asylrecht weiter auszubauen. Im Übrigen bin ich der Meinung, muss gegen die Ursachen der Flucht gekämpft werden und nicht gegen die Flüchtlinge. Aber gegen die Ursachen der Flucht kämpfen heißt, als Bundesrepublik gegen die Kriegsherde auf der Welt nicht mit Erwiderung des Krieges vorzugehen, sondern mit Verhandlungsangeboten.
Im Übrigen sollten wir alle darauf hinwirken, dass Flüchtlinge und Migranten in unser gesellschaftliches Leben integriert werden. Das heißt, eine gleichberechtigte Teilhabe aller Menschen am kulturellen, politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Leben in einer solidarischen und demokratischen Gemeinschaft. Das würde auch heißen, das Migranten sich ihren Aufenthaltsort auch selbst heraussuchen sollten und nicht durch Zwang der Behörden irgendwohin "gestopft" werden.
Sie sehen also, Liebe F. D. es gibt viele Unstimmigkeiten in der Asylpolitik. Diese und die Meinungen unserer Bürger dazu sollten durch die Arbeit der Landesregierung und der Abgeordneten im Landtag mehr als bisher im Mittelpunkt ihrer Arbeit stehen, um hier auch mit der Zeit bestimmte gegensätzliche Meinungen zu beheben und zu erreichen, dass sowohl wir als Bürger der BRD als auch unsere ausländischen Mitbürger wirklich miteinander und nicht nebeneinander leben.
Das Landeswahlprogramm der Linken spricht diese zu klärenden Probleme alle an. Es kann eingesehen werden unter http://www.dielinke-bayern.de (Landeswahlprogramm ab der Seite 46).
Im Übrigen bedanke ich mich für Ihre Anfrage und hoffe, Ihnen einige Fragen in der Asylpolitik trotzdem beantwortet zu haben.
Mit freundlichen Grüßen
Angelika Strobel