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Angelika Remiszewski
Tierschutzpartei
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Frage von Familie H., E., C. und H. S. •

Erkennt die Tierschutzpartei im Bereich (landwirtschaftlicher) Stallbrände einen Handlungsbedarf?

Sehr geehrte Frau Remiszewski,
gestern gab es vor dem vor Krefelder Zoo eine Mahnwache für die beiden Affen, die vor 2 Jahren den schrecklichen Brand im Affenhaus überlebt haben, aber seit dem in einem winzigen Gehege eingesperrt sind.
Entgegen dieser Brandkatastrophe finden die zahlreichen Brände in Massentierhaltungen und auch auf den Transporten kaum Erwähnung in den Medien. Bzw. nach einer kurzen Meldung, die bei weitem das Grauen von z.B. 50.000 (!) Schweinen, wie vor einem Jahr geschehen, nicht im Entferntesten wieder geben kann, gerät ein solches Flammeninferno rasch wieder in Vergessenheit.
Erkennt die Tierschutzpartei im Bereich (landwirtschaftlicher) Stallbrände einen Handlungsbedarf?
Danke & freundliche Grüße

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Antwort von
Tierschutzpartei

Brände in Tierhaltungsanlagen sind eines der traurigsten und grausamsten Folgen der Tierhaltung, insbesondere der Massentierhaltung. Fast immer sind die Ursache technische Defekte, weil technische Anlagen nicht oder nur unzureichend gewartet werden. Hinzu kommt ein mangelhafter bis fehlender Brandschutz, Tierrettung ist für diesen Fall oft nicht vorgesehen. Gerade ältere Bauten, die nicht unter die neueren Brandschutzbestimmungen (die auch zu wünschen übrig lassen), müssen bestimmte Auflagen erst gar nicht erfüllen. Jedes Kaufhaus verfügt über Sprinkleranlagen, die zwar auch Menschen, aber auch lebloses Material im Brandfall schützen. Fühlende und leidensfähige Geschöpfe sind es offenbar nicht Wert, geschützt zu werden. Ihr qualvoller Tod wird aus Kostengründen billigend in Kauf genommen.

Brände mit katastrophalen Folgen für die Tiere sind leider keine Ausnahme. Tagtäglich brennt irgendwo eine Anlage, in der Tiere ums Leben kommen oder schwer verletzt werden.

Das macht mich nicht nur fassungslos, sondern wütend. 

Ich fordere hohe Brandschutzbestimmungen für Tierhaltungsanlagen, die vergleichsweise den Anforderungen für Gebäude entsprechen, die von Menschen genutzt werden. Der Dialog mit der zuständigen Ministerin Heinen-Esser und dem Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur und Verbraucherschutz, die vorgaben, dieser Angelegenheit nachzugehen, wurde leider nur unzureichend umgesetzt.

Das würde den Preis für Fleisch natürlich in die Höhe treiben, kommt aber unserer Forderung nach der Abschaffung der Massentierhaltung entgegen, fördert im besten Fall die bio-vegane Landwirtschaft.

 

"Mit einer Sprinkleranlage können sie viel machen", Jürgen Kunkelmann, Forschungsstelle für Brandschutztechnik