Frage an Angela Westfehling von Ang K. bezüglich Bildung und Erziehung
Sehr geehrte Frau Westfehling,
Ich finde es sehr lobenswert, dass Sie zu den Politikern gehören, die zumindest die meisten Fragen beantworten, vielleicht habe ich auch Glück.
Mein Sohn besucht zwar erst die 1. Klasse, übrigens einer Privatschule, weil das Bildungssystem in Hamburg dermaßen schlecht ist; aber er kommt irgendwann in eine weiterführende Schule.
Für welche Auswahl, die die Eltern dann haben sollen, setzen Sie sich ein? Elitegymnasium und Resteschule?
Was mache ich wenn mein Sohn
a) nicht gut genug fürs Gymansium ist oder
b) nicht gut genug sein darf, da er aus einem sozial schwächeren Elternhaus kommt?
Bitte antworten Sie mir schnell, da diese Frage für mich sehr wahlentscheidend ist.
mfG
a.krogh
Sehr geehrte Ang Krogh,
gerne beantworte ich Ihnen Ihre Fragen.
Die FDP Hamburg greift die Empfehlungen zur Schulentwicklung der Enquète-Kommission auf. Das vorgeschlagene Modell der zwei Schulformen für Hamburg bietet eine Chance, die Qualität der schulischen Bildung zu steigern, mehr junge Menschen zu einem Schulabschluss zu führen und einen Abbau von Bürokratie durchzusetzen. Bei der Verwirklichung ist aus liberaler Sicht zu beachten, dass
* die Selbstständigkeit der Schulen gestärkt wird;
* freiwerdende Mittel den Schulen zu Gute kommen;
* Schulprofile an Deutlichkeit gewinnen können;
* abweichend von den Empfehlungen der Enquète-Kommission die Schulen in Eigenverantwortung selbst vorschlagen können, wann sie den Umwandlungsprozess vollenden können;
* Kooperationen unter den Schulformen in den Schulkonferenzen be-schlossen werden können;
* zusätzliche Unterstützung mit Beginn der 5. Klasse einsetzt.
Über die Ausgestaltung des Modells der zwei Schulformen wird die FDP mit Eltern, Schülern, Lehren, Vertretern der Kammern, der Wirtschaft und anderen einen gründlichen Diskurs führen.
Ziel liberaler Bildungspolitik ist ein leistungsorientiertes, wettbewerbs-freundliches und an den wissenschaftlichen Erkenntnissen und sozialen Erfordernissen unserer Gesellschaft ausgerichtetes Bildungssystem, das allen Kindern möglichst frühzeitig sehr gute Bildungs- und Berufschancen bietet. /
Die FDP Hamburg fordert:
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* eine transparente, effektive Bildungsfinanzierung, die mindestens internationalen Durchschnittswerten entspricht;
* Unterstützung des die Vielfalt fördernden und gleichzeitig kostensparenden Privatschulbereichs;
* Zulagen für Kinder und Jugendliche mit Förderbedarf;
* stärkere Vernetzung von Jugendhilfe und Schulen.
Starke Kinder brauchen stabile Elternhäuser. Kindererziehung ist eine zentrale elterliche Aufgabe. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass die Familie der erste und zentrale Lernort für Kinder ist. Es werden Kompetenzen und Einstellungen vermittelt, die für das ganze Leben wich-tig und prägend sind. Aber viele Eltern haben in ihren eigenen Familien keine Erziehungskompetenzen erwerben können. Bildungseinrichtungen sind für die Eltern und Großeltern die ersten Anlaufstellen für Probleme mit ihren Kindern. Dort müssen sie Hilfe und Unterstützung finden.
* … eine Stärkung der Erziehungskompetenz der Eltern und auch Großeltern durch Angebote zur Schulung, Beratung und Begleitung;
* … die Entwicklung eines auf breiter Basis abgestimmten, gemeinsamen Orientierungsrahmens für Erziehung, der nicht nur Kindertagesstätten und Schulen, sondern auch Familien bzw. Tagesmüttern und Tagesvätern eine Leitlinie bietet – mindestens bis zum 10. Lebensjahr müssen in allen Bildungsorten (Familie, Tagespflege, Kitas und Schule) Kontinuität und Anschlussfähigkeit in den Bildungsprozessen des Kindes sowie effiziente Übergänge im Bildungsverlauf entwickelt werden.
Weitere Informationen finden Sie in unserem Wahlprogramm unter www.fdp-hh.de [http://www.fdp-hh.de]
Mit freundlichen Grüßen
Angela Westfehling