Frage an Angela Merkel von Dr. Bruno K. bezüglich Familie
Sehr geehrte Frau Merkel,
Sie behaupten, Männer hätten keine Vereinbarkeitsprobleme von Beruf und Familie und würden wie vor 50 Jahren leben. Ich habe Sie bislang als Politikerin geschätzt, gerade weil Sie auf die üblichen feministischen Antimännerklischees vieler Ihrer Kolleginnen insbesondere aus Ihrer rot-grünen Konkurrenz verzichtet haben. Ausgerechnet aus Ihrem Munde jetzt solche unwahren Aussagen zu hören, schmerzt deshalb besonders. Ich muss seit 5 Jahren Familie und Beruf vereinbaren; Sie nicht. Die Diffamierung aller erziehender Männer als Preis des Einschmeichelns bei den Emma-Feministinnen? Ich versichere Ihnen, dass auch Männer ein Vereinbarkeitsproblem von Familie und Beruf haben. Der einzige Unterschied zu den Frauen besteht darin, dass sich noch nie jemand dafür interessiert hat.
Was empfindet wohl ein Vater, der seit Jahren vergeblich um einen Umgang mit seinem Kind kämpft, wenn er Ihre Worte hört?
Deutschland wird regelmäßig vom Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte wegen Umgangsverweigerung gegen Väter nicht ehelicher Kinder gerügt. In kaum einem anderen Land gibt es so viele Umgangsboykotte nach Scheidungen wie in Deutschland. Wie viel Elend für Kinder Männer und Frauen sind damit verbunden? Wahrlich, Deutschland braucht den Wechsel, auch im Familienrecht, und es gibt viele, die ihre Hoffnung auf die CDU setzen. Dazu ist es aber notwendig, dass Familienpolitik nicht mehr auf Basis von feministischen Klischees und Vorurteilen betrieben wird.
Was Deutschland braucht ist eine gleichberechtigte Familienpolitik für Frauen UND MÄNNER, die Menschen an ihrer tatsächlich geleisteten Erziehungsarbeit bemisst und nicht am Geschlecht. Rot-Grün hat gezeigt, dass sie dazu unfähig ist. Wenn die CDU dazu auch nicht in der Lage ist, wer dann?
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Köhler