Frage an Angela Merkel von Birgit M. bezüglich Frauen
Sehr geehrte Frau Dr. Merkel,
zuerst möchte ich Ihnen meinen Respekt für Ihren Mut und Ihre Courage aussprechen. Sie haben sicher richtige Ansätze für eine Umgestaltung der politischen, wirtschaftlichen und soziale Lage gefunden. Jedoch vermisse ich einen wichtigen Punkt, der mich und viele andere Frauen stark bewegt. Ich habe vier Kinder, meist allein, großgezogen. Sie sind 20- 8 Jahre alt, meine Tochter hat ihre Ausbildung abgeschlossen und zahlt bereits Steuern und Rentenbeiträge. Ich habe mich seit 1995 mit Nebenjobs, Arbeitsmaßnahmen und Ehrenamtlichen Tätigkeiten bis heute "beschäftigt". Eine richtige Arbeit, ich bin Verkäuferin, habe ich hauptsächlich wegen meiner Kinder nicht gefunden. Jetzt sind sie alle soweit groß, ich könnte also wieder voll einsteigen. Mir fehlen sicher einige Arbeitsjahre, aber dafür habe ich 20 Jahre Familienmanagment in der Praxis gelernt. Das Argument zieht bei keinem Arbeitgeber, dabei würde ich gern im sozialen Bereich tätig werden. Bitte verstehen Sie mich richtig, ich möchte für die Erfüllung meiner "Patriotischen Pflichten" keinen roten Teppich, aber ich finde keine Chance für meine Kinder selbst zu sorgen. Wo bleiben in all Ihren Reden die gegenwärtigen Mütter? Es ist richtig an die zukünftigen Mütter zu denken und die Vereinbarkeit von Familie und Arbeit zu sichern. Aber wo bleiben wir, die wir jetzt keine Arbeit finden auf Grund von Erziehungsarbeit? Ich habe sie in Cottbus gehört, war aber enttäuscht, da ich mich nicht in Ihrem Programm wirklich wieder gefunden habe. Ich habe als Folge von ALG II bereits meinen Nebenjob verloren, soll bald mehr Mehrwertsteuer bezahlen, von den anderen Erhöhungen abgesehen. Wieviel Strafe für meinen Kindersegen muss ich noch erdulden?
Mit freundlichen Grüßen
Birgit Mankour