Frage an Angela Merkel von Kirsten P. bezüglich Verkehr
Sehr geehrte Frau Dr. Merkel,
ich weiß, dass Sie mit der Corona-Krise gerade alle Hände voll zu tun haben. Allerdings ist die Klimakrise kein bißchen weniger gefährlich – im Gegenteil: UN-Generalsekretär António Guterres fordert, einen „Klimanotstand“ auszurufen. Zur Corona-Eindämmung sagten Sie letzte Woche: „Wir tun gut daran, das, was uns die Wissenschaft sagt, auch umzusetzen“. Gilt dieser Satz nicht auch für die Klimakrise? Wie Sie sicherlich wissen, sind die Maßnahmen, die derzeit beschlossen sind, keineswegs geeignet, das Pariser Klimaschutzabkommen einzuhalten. Ein wichtiger Schritt dazu wäre, die Verkehrswende baldmöglichst umzusetzen. Und das am besten, in dem keine neue Autobahn (A 49) durch ein Trinkwasserschutzgebiet gebaut wird, bei dem gar nicht hinreichend geklärt, ob die mehreren hunderttausend Menschen in der Rhein-Main-Region nach dem Bau noch das ganze Jahr über mit ausreichendem und sauberen Trinkwasser versorgt werden können (das vorhandene Gutachten fußt leider auf alten Daten vgl. https://www.op-marburg.de/Landkreis/Ostkreis/Kann-neues-Gutachten-die-A-49-stoppen . Ein weiterer Schritt wäre, die zwei schon jetzt die Einwohner sehr belastendenden Schneisen der A 1 und A 3 in Leverkusen nicht für noch mehr Verkehr weiter zu verbreiten. Auch andere Autobahnprojekte gehören auf den Prüfstand, denn sie fördern den klimaschädlichen Verbrauch von fossilen Energien.
Werden Sie etwas unternehmen, um die Bürger:innen Deutschlands vor den fatalen Folgen dieser Bauvorhaben zu schützen? Und damit für die ganze Weltgemeinschaft die Klimaerwärmung reduzieren? Damit würden Sie ermöglichen, dass Deutschland sich seiner ehemaligen Vorreiterrolle in Sachen Klimaschutz langsam wieder nähert – und gleichzeitig endlich die Verkehrswende einläuten!
Mit hoffnungsfrohen Grüßen
Kirsten Prößdorf