Frage an Angela Merkel von Josef S. bezüglich Senioren

Sehr gehrte Frau Dr. Merkel,

ich bin kurz vor Kriegsbeginn geboren und jetzt 74 Jahre alt. In meiner Jugend in der Nachkriegszeit habe ich in dem Kleinstbetrieb meiner Mutter (Vater gefallen) ohne Bezahlung jahrelang mitgearbeitet um die Familie (3 Geschwister) über die Runden zu kriegen. In meiner ersten bezahlten Erwerbstätigkeit verdiente ich sehr wenig, arbeitete täglich 9 Stunden, 6 Tage in der Woche und erhielt im Jahr 12 Tage Urlaub.
Als Rentner bekam ich im Januar 2003 netto 542,12 EUR. Ab Juli 2013 wurde meine Rente um 0,25% erhöht und ich werde bis Juli 2014 netto 575,94 EUR erhalten. Also innerhalb von 11,5 Jahren eine Rentensteigerung von 6,2%. Wenn man verschiedentlich hört, dass man sogar anregt den Rentenversicherungs-beitrag zu senken, weil die Rentenkasse so gefüllt ist, dann kann wohl etwas nicht stimmen, vor allem wenn man z. B. an die Steigerung der Preise, die Gehälter im öffentlichen Dienst, die Bezüge der Abgeordneten denkt.
Im Vergleich zu den Rentnern in Ostdeutschland, habe ich das Gefühl, wenn man im Westen lebt doch stark vernachlässigt zu werden.
Im übrigen gehören zu meiner Familie 3 Kinder, 3 Schwiegerkinder und 6 Enkel, teilweise im wahlfähigen Alter, und alle arbeiten und zahlen in die Rentenkasse ein. Natürlich diskutieren wir zur Zeit stark innerhalb der Familie wie wir und die zukünftigen Rentner wohl im Alter behandelt werden.
Gerne möchte ich wissen, ob die Vernachlässigung von uns Alten so gewollt ist oder ob sich doch noch etwas zu unseren Gunsten ändert.

Mit freundlichen Grüßen

Josef Schmidt