Frage an Angela Merkel von Johannes W. bezüglich Finanzen
Sehr geehrte Frau Bundeskanzler,
auf folgende Fragen kann ich bislang keine Antwort finden:
1. Wie erklären Sie uns, dass Deutschland es nicht fertig bringt weniger Ausgaben zu haben, als Einnahmen.
Bei einem solch fantastischen Steueraufkommen, wie es in der Bundesrepublik Deutschland der Fall ist, sollte es doch keine Probleme verursachen, den Haushalt mindestens auszugleichen, wenn nicht sogar die Schulden abbauen zu können.
Eine Neuverschuldung von jährlich ca. 1,3 % erscheint mir doch recht hoch.
Bitte versuchen Sie hierbei keine plumpe Erklärung zu finden, dass die Inflation dies richten wird, da wir in Deutschland bereits deflantionäre Tendenzen erkennen können.
2. Die Finanztransaktionssteuer soll eingeführt werden, allerdings ohne London.
Soweit ich mitbekommen habe, soll diese Steuer nur auf börsengehandelte Wertpapiere anfallen.
Da wir in Deutschland maximal 20 % Wertpapierhandel über die Börsen haben und der Rest über den außerbörslichen Handel läuft, stellt sich mir die Frage, was diese Steuer bewirken soll? Des Weiteren steht doch wohl außer Frage, dass die Institutionellen Anleger ihre Geschäfte über London abwickeln werden.
Ebenfalls dürfte außer Frage stehen, dass die Finanztransaktionssteuer an den "kleinen Anleger" weitergeleitet wird.
3. Griechenland hat wohl wiederholt und absolut "überraschend" gegen die geschlossenen Verträge/Auflagen verstossen.
Für uns an der Basis war dies nicht überraschend, sicherlich für Sie dort "oben" ebenfalls nicht.
Sicherlich wird es für Deutschland teuer, wenn Griechenland den Euro-Raum verlassen muss, allerdings sollte dies doch stets eine Alternative sein. Man hat allerdings den Eindruck, dass wir lieber "unbegrenzt" für solche Staaten zahlen, ohne dass hier Konsequenzen gezogen werden.
Als Vorbild kann die derzeitige EURO-Politik wohl nicht ankommen, denn so etwas könnte ich mir sowohl im privaten Bereich, als auch im beruflichen Bereich nicht erlauben.
Mit der Bitte um Stellungnahme zu allen drei genannten Punkten.
Mit freundlichen Grüßen
Johannes Wiechert