Frage an Angela Merkel von Astrid B. bezüglich Verkehr

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,

Ihr Interesse und Engagement für die Stärkung von Lufthansa und Fraport AG und dem OB-Kandidaten, Boris Rhein, verblüfft. Ihr Interesse hätte ich mir während der Planungsphase und des unsäglich verlogenen Abwägungsverfahrens zum Ausbau der Flughafens gewünscht.

Ich schrieb Ihnen in dieser Sache mehrfach am 26.12.2005, 27.03.2006 und 12.09.2006 in der Hoffnung, dass Ihre Äußerungen "Gründlichkeit gehe vor Schnelligkeit" und "Erst Nachdenken, dann Entscheiden" Gewicht haben.

Ihre Regierungsdirektorin, Frau Dr. Kretschmer-Bäumel, hielt Ihnen offensichtlich diese lästigen Einlassungen von mir und vielen anderen - genau wie bei Ihrem Amtsvorgänger - erfolgreich vom Hals.

Meine Fragen:

Warum haben Sie und Ihr Verkehrsministerium im öffentlichen Interesse des Bundes seit 1998 es nicht für zweckdienlich und notwendig erachtet, mit analytischer Prüfung und Weisungs-kompetenz dieses Verfahren für den weiteren Ausbau des bereits größten deutschen Luftverkehrs-Drehkreuzes am bekanntermaßen ungeeignetsten, nämlich viel zu stadtnahen Standort in einer längst verkehrsüberbürdeten Region zu begleiten? Warum haben Sie alles dem Land Hessen überantwortet?

(Frankfurt ist nicht Paris oder London, Hessen ist bekanntlich nicht der einzige Ballungsraum im polyzentrisch organisierten Deutschland.)

Wie können Sie glauben, dass sich die Menschen in der dichtbesiedelte Rhein-Main-Region mit schon heute unzumutbarem und stetig zunehmendem Fluglärmterror nur für Transfer und Cargo der Lufthansa und Immobilienspekulationen der Fraport AG abfinden werden?

Halten Sie das Pochen dieser betroffenen Minderheit einiger Hundertausender auf ihre
Grundrechte für unberechtigt oder der Gesamtheit geschuldet?

Für Ihre persönliche Antwort wäre ich dankbar und verbleibe

mit freundlichem Gruß

Astrid Baumann