Frage an Angela Merkel von Yussuf K. bezüglich Frauen

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin Dr. Merkel,

mit großem Interesse verfolge ich seit Monaten die nicht endend wollende Diskussion um eine Frauenquote. Persönlich lehne ich eine Frauenquote ab, weil damit Leistung nicht mehr zum ausschlaggebenden Merkmal für eine Führungsposition wird. Zudem würden gesetzliche Vorgaben diesbezüglich dann genau das fordern, was wir alle vor 23 Jahren zum Teufel gewünscht haben: Die Planwirtschaft.

Die Diskussion wird aus meiner Sicht recht einseitig geführt. Es ist richtig, dass die Hälfte der Bevölkerung durch Frauen gestellt wird. Ich akzeptiere und beführworte deshalb auch ausdrücklich die Chancengleichheit beider Geschlechter im marktwirtschaftlichen Wettbewerb. Jedoch nehme ich mit Unverständnis zur Kenntnis, dass es bei der Frauenquote immer und alleinig um die Premiumplätze, also die Vorstandsposten und Führungsetagenjobs geht.

Was aber ist mit den Arbeitsplätzen, die nicht so begehrt sind, wo man unter widrigen Arbeitsbedingungen direkt an der Wertschöpfung teilnimmt? In weiten Teilen der Bevölkerung spricht man umgangssprachlich von "Drecksjobs".

Anlehnend an die Theorien des Gender-Mainstreaming können es ja physiologische Gründe nicht sein, die Frauen daran hindern, einen Job als Schlosser o. ä. zu ergreifen. Das Frauen die Hauptlast der Kindesbetreuung tragen müssen, ist sicher die Schuld unseres Familienrechtes und kann somit ebenfalls als Argument nicht herangezogen werden.

Meine Frage: Warum wird eine Frauenquote nicht ausdrücklich auch für diese nicht so begehrten Jobs festgelegt und medial gefordert?