Frage an Angela Merkel von Bernhard K. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,
mit Erstaunen muss ich heute Ihre Aussagen über Integration lesen. Sicher gibt es bei der Integration von insbesondere muslimischen Mitbürgern Probleme, aber Ihre pauschale Aussagen, die sie in diesem Zusammenhang getätigt haben, gehen doch wohl weit darüber hinaus:
"Wir fühlen uns dem christlichen Menschenbild verbunden, das ist das, was uns ausmacht." Wer das nicht akzeptiere, "der ist bei uns fehl am Platz".
Wie sollen sich jetzt unsere jüdischen Mitbürger fühlen? Was sollen unsere gut integrierten asiatischen Mitbürger hinduistischen und buddhistischen Glaubens denken? Was sollen unsere ostdeutschen Mitbürger davon denken, die jahrzehntelang ohne christliche Kirche aufgewachsen sind? Was soll ich davon denken, da ich vor mehreren Jahren aus der katholischen Kirche ausgetreten bin, und ein humanistisch-atheistisches Verständnis von der Welt habe? Muss ich jetzt meine jahrzehntelange tadellose Tätigkeit im Staatsdienst beenden und am besten auswandern, da ich mich nicht mehr dem christlichen Menschenbild verbunden fühle, und meine Bundeskanzlerin mich nicht mehr als deutschen Staatsbürger in Deutschland haben möchte?
mit freundlichen Grüßen,
Bernhard Köglmeier