Frage an Angela Merkel von Frank M. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin.
Ich würde gern Ihre Position zu folgendem Sachverhalt erfahren. Der deutsche Sozialstaat ist von einer Exportwirtschaft abhängig, die aufgrund eines ausufernden Abgaben- und Verwaltungssystems seit den 70er Jahren jeden Wettlauf mit asiatischen Wirtschaftsmächten verloren hat. Ein Sieg qualitativer, innovativer Elemente war unter diesen Belastungen niemals möglich. Wir können unter den seit 1990 herrschenden Bedingungen erst recht nicht wohlstandssteigernd konkurrieren - nur wohlstandsmindernd. Alle Statistiken, sei es der private Verbrauch, die Reallöhne, die Arbeitslosenzahlen, belegen dies. Selbst ein echter Aufschwung kommt nicht mehr beim Volk an – denn er basiert auf Lohnverzicht. Die öffentlichen Haushalte müssen währenddessen ihren Standort mit schuldenbasierten „Anreizzahlungen“ aufpäppeln. Deutschland ist ein guter Standort, doch nicht im Vergleich zu Chinesen, die keine , aber auch gar keine wohlfahrtsstaatlichen Errungenschaften auf ihre Produkte aufschlagen müssen. Auf lange Sicht sehe ich deshalb das Ende aller öffentlichen Strukturen, wenn nicht die Umstellung auf das Konsumeinkommen so schnell wie nur irgend möglich gelingt, sprich: 100 Prozent Konsumsteuer und dessen Stützung über das bedingungslose Grundeinkommen. Die Folgen sind allumfassend, wenn Produkte im Ausland nur die Hälfte kosten, Schwarzarbeit und Steuerhinterziehung unmöglich sind, sich 100 Prozent der Menschen, auch die nach manchem Parteiverständnis "Untauglichen", am Steueraufkommen beteiligen und eine spürbare psychische Entlastung der Arbeitnehmer stattfindet. Eine starke Exportwirtschaft steht ganz im Sinne Ihrer Partei, ebenso eine freie, sich gegenseitig stützende Arbeitnehmerschaft in der niemand zurück bleibt. Ich würde gern Ihre Position und Kritik zu einem solchen Befreiungsschlag erfahren, dessen Finanzierbarkeit angesichts einer jetzigen Staatsquote von 55 Prozent außer Frage steht, vielen Dank.
Hochachtungsvoll
Frank Martischewski.