Andreas Zwiselsberger
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Frage von Alvarez O. •

Frage an Andreas Zwiselsberger von Alvarez O. bezüglich Verkehr

Die Mieten und Immobilienpreis im Landkreis Aichach/Friedberg explodieren zunehmend , meist sieht man Münchner Kennzeichen bei Immobilien, die interessieren. Was soll konkret dagegen unternommen werden?

Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Alvarez,

vielen Dank für Ihre Frage!

Sie sprechen hier eines der grundsätzlichen Versäumnisse in der CSU-Wohnraumpolitik an. Nachdem der Mangel an bezahlbaren Wohnraum (sowohl zur Miete als auch zum Eigentumserwerb) in den Städten und den dazugehörigen Ballungsräumen mittlerweile schon seit Jahrzehnten ein immer stärker schwellendes Problem darstellt, bekommen auch wir im ländlichen Raum diese Auswirkungen zu spüren. Wir im Landkreis Aichach-Friedberg besitzen nunmal durch unsere unmittelbare Nähe zu Augsburg, sowie der direkten Bahn- und Autobahnverbindung nach München, besonders für Berufspendler aber auch für Immobilienspekulanten eine enorme Attraktivität. Dies führt dann zu den entsprechenden Preisanstiegen, welche auch die bereits ortsansässige Bevölkerung zu spüren bekommt.

Anders gesagt ist durch die langjährige Verdrängung des Problems folgendes geschehen:

Da man sich von Regierungsseite lange geweigert hat den völlig überhitzten Immobilienmarkt zu regulieren und profitorientierten Investoren nicht nur den roten Teppich ausgerollt, sondern diesen auch noch den ohnehin schon knappen Sozialwohnungsbestand teilweise für einen Spottpreis (siehe Herrn Söders GBW-Skandal) quasi geschenkt hat, ist es nach den Gesetzen des sog. freien Marktes eben nicht so, dass sich das Ursprungsproblem in die Fläche verzerrt und verläuft, sondern das auch dort Angebot und Nachfrage die Preise explodieren lassen. Diese Untätigkeit und der irrwitzige Glaube an irgendwelche "unsichtbaren Hände", die den Markt von alleine regulieren sollen, ergeben für uns eine dringenden Handlungsbedarf um gegenzusteuern!

Was möchten jetzt also meine Partei und ich unternehmen, damit auch im Landkreis Aichach-Friedberg diese dringliche soziale Frage gelöst werden kann:

1. Wir wollen die Mietpreisexplosion stoppen und 40.000 neue Sozialwohnungen pro Jahr in Bayern bauen, damit die Mehrheit bezahlbaren Wohnraum bekommt. Öffentlicher Boden darf nicht privatisiert, sondern nur im Erbbaurecht vergeben werden.

2. Wir wollen eine verschärfte Mietpreisbremse, deren Einhaltung durch einen transparenten Mietspiegel sowie stärkere Kontrollen garantiert wird.

3. Bei Bieterverfahren für neu ausgewiesene Bauflächen sind soziale Wohnbaugesellschaften und Genossenschaften gegenüber privaten Investoren zu bevorzugen.

4. Um Flächenfraß an den Ortsrändern zu vermeiden, benötigen wir ein staatliches Programm zur Altbausanierung und Wohnraumverdichtung in den Innenstädten. Der dadurch entstehende Wohnraum muss anschließend in die Sozialbindung.

5. Das Baukindergeld Plus, welches ein rein södersches Wahlkampfmanöver darstellt, wird von uns abgelehnt. Zwar möchten wir selbstgenutztes Wohneigentum fördern, jedoch muss dies auf anderem Wege erfolgen. Diese Regelung ist ein Tropfen auf den heißen Stein und führt nur zu Mitnahmeeffekten bei denjenigen, die sich den Wohnungs- und Hausbau ohnehin leisten könnten.

Ansonsten erhalten Sie noch weitere Infos in unserem Wahlprogramm zu diesem auch für mich zentralen Wahlkampfthema. Sehr gerne können wir uns auch bei einem meiner Infostände dazu nochmal persönlichen unterhalten, oder Sie kontaktieren mich über meine Social-Media-Kanäle.

Ich verbleibe mit besten Grüßen und wünsche Ihnen für die Zukunft alles erdenklich Gute!

Ihr,

Andreas Zwiselsberger