Frage an Andreas Zimmer von Sebastian J. bezüglich Soziale Sicherung
Sehr geehrter Herr Zimmer,
Thema Pflegenotstand:
Wie würden Sie den Fachkräftemangel bekämpfen? Und wie wollen Sie die Pflegeberufe für junge Menschen attraktiver machen?
Hallo Herr J.,
danke für Ihre Fragen.
Der Pflegenotstand ist in Bayern Alltag.
Unsere älteren und kranken Menschen, sind teilweise durch eine
unterbesetzte und gering bezahlte, sowie mit hoher Bürokratie
versehene Pflege zur "Ware Mensch" geworden. Dies darf es so zukünftig
nicht mehr geben. Hier wird es mit mir eine Aufstockung des
Personalschlüssels geben, sowie die Stärkung der Mittelschulen, um auch
diesen Menschen einen leichteren Zugang zu einem Pfegeberuf zu ermöglichen.
Des Weiteren muss zukünftig den Krankenkassen mehr auf die Finger geschaut
werden. Diese schreiben jedes Jahr Milliarden an Überschuss, allein 2017
nahmen die Kassen 3,5 Milliarden ein. Diese Gelder müssen in unser
Pflegesystem fließen, nur so kann eine gerechtere Bezahlung, mehr Nachwuchs
und ein angenehmeres Arbeitsumfeld geschaffen werden. Die Bürokratie muss
auf das Nötigste reduziert und Doppeldokumentationen vermieden werden. Im
Bereich Geburtshilfte ist die Haftplichtversicherung ein weiteres Thema,
das den Beruf der Hebamme unaktraktiv macht. Hier werde ich den
Versicherern auf die Finger klopfen. Denn 8.000€ Haftpflicht im Jahr ist
nicht mehr zu dulden. Um genügend Nachwuchs zu bekommen, müssen auch hier
die Pauschalen, nach dem die Hebammen bezahlt werden, erhöht werden.
Imagekampagne an Schulen sehe ich als dingend erforderlich um diesen alten
Beruf nicht zu verlieren. Auch eine Akademisierung sehe ich nicht für
angemessen. Dies würde den Nachwuchs nur noch mehr dezimieren.