Frage an Andreas Zieger von Sonja P. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Wie stehen Sie zur Frage der Abschiebungen von Menschen nach Afghanistan?
Ich bin seit Okt. 2015 als ehrenamtliche Deutschlehrerin und ehrenamtl. Betreuerin von jungen Afghanen tätig.
Ich kann Ihnen sagen, dass ich sehr angenehm überrascht war von diesen Menschen.
Sie sind sehr höflich, zurückhaltend, lernbegierig (obwohl ihnen fast alle Angebote verboten waren) und wollen eine Ausbildung absolvieren und dann hier einer normalen Arbeit nachgehen.
Ich unterstütze das Anliegen und kann es nicht verstehen, wie die Regierung Menschen in ein Kriegs- und Krisengebiet wie Afghanistan deportieren kann. Das Geld von uns Steuerzahlern ist viel besser(auch für uns Deutsche) investiert, wenn man es für die Deutschkurse und Integration in den Arbeitsmarkt ausgibt, als es den korrupten afghanischen Politikern in den Rachen zu werfen, wovon die Flüchtlinge keinen Cent sehen. Ich hoffe, dass die Entscheidung nun endlich fällt, dass eine Deportationen nach Afghanistan mehr erfolgen.
Mit freundlichen Grüßen
S. P.
Sehr geehrte Frau Polzenhagen,
Ihr Engagement ehrt Sie.
Wir Kommunisten gehen grundsätzlich an die Fragen unserer Zeit. So stimmen wir Ihnen völlig zu, die derzeitige Abschiebepraxis zu beenden. Wir benennen aber auch die Ursachen für das Flüchtlingsdrama. Das liegt in imperialistischem Expansionsstreben. Gerade deutsche Soldaten und Waffen aus Deutschland trugen und tragen zum Elend der Flüchtlinge bei. Es ist wieder der deutsche Imperialismus, der sich kriegerisch Vorteile verschafft. Die Flüchtlinge treibt nicht "Reiselust" nach Deutschland, sondern deren zerbombte Heimat.
Wir fordern also mehr: Nicht nur die Abschiebepraxis muss geändert werden, sondern deren Ursachen. Die Bundeswehr hat im Ausland nichts zu suchen. Rüstungsexporte müssen geächtet und verboten werden, die Hochrüstung in Deutschland muss beendet werden.
Lassen Sie uns gemeinsam für Frieden und Solidarität einstehen. Wir wünschen Ihnen Erfolg bei Ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit.
mit solidarischen Grüßen
Andreas Zieger