Frage an Andreas Stoch von Rainer K. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Sehr geehrter Herr Stoch,
wie kann es sein, dass die SPD den Einfluss auf Bildung (zusammenarbeit mit religiösen Gruppen, Einführung des Islamunterrichts) fördert. Obwohl religiöses Denken Wissenschaft und Arbeiterschaft unterdrückt. Hier sollte sich die SPD doch an ihre historischen Wurzeln erinnern und sich der Ethik und Würde des Menschen annehmen. Ferner ist an Schulen Religion ab dem Kindergarten allgegenwärtig und Kirchen wehren sich gegen Wissenschaft in Kindergärten. So können Schüler zwar die Schöpfungsgeschichte ehrfürchtig vor Gott (einem Geist vergleichbar mit einer Elfe) wiedergeben aber die Evolutionstheorie wird bestenfalls als Theorie das der Mensch vom Affen abstammt abgetan.
Hier die Frage wann erhält in Schulen Wissenschaftlichkeit Vorrang vor mystischem Denken? Wieso wird der Gottesbezug nicht endlich abgeschaft? Religion mag zwar das einzige ordentliche Schulfach sein, Bildung ist das aber nicht. Hinweis: http://hpd.de/artikel/11504
Gruß
Sehr geehrter Herr Klöpfel,
Das Grundgesetz garantiert in Art. 7 Abs. 3 den bekenntnisorientierten Religionsunterricht. Dort heißt es wörtlich:
Der Religionsunterricht ist in den öffentlichen Schulen mit Ausnahme der bekenntnisfreien Schulen ordentliches Lehrfach. Unbeschadet des staatlichen Aufsichtsrechtes wird der Religionsunterricht in Übereinstimmung mit den Grundsätzen der Religionsgemeinschaften erteilt. (...)
Diese Garantie wird durch die baden-württembergische Landesverfassung (Art. 18) und das Schulgesetz (§ 96) bestätigt und weiter präzisiert.
Die Landesregierung hat darüber hinaus immer wieder betont, dass sie den bekenntnisorientierten Religionsunterricht auch deshalb für unverzichtbar hält, weil Kinder und Jugendliche auf diesem Wege den eigenen Glauben vertieft kennenlernen und reflektieren, ihre persönliche Identität stärken und sprechfähig werden für den Dialog mit anderen Glaubensrichtungen. Ebenso wichtig ist es, dass Schülerinnen und Schüler verschiedener Religionen und Weltanschauungen im Schulalltag und in allen übrigen Fächern über Sinn- und Wertfragen ins Gespräch kommen, Kenntnisse über die je anderen Religionen oder Weltanschauungen erwerben und den respektvollen Umgang miteinander lernen, um das Zusammenleben in einer offenen und demokratischen Gesellschaft einzuüben. Dies trägt unserer Auffassung nach wesentlich dazu bei, junge Menschen davor zu bewahren, aufgrund von "religiösem Analphabetismus" auf die Angebote von Extremisten hereinzufallen.
Mit freundlichen Grüßen
Andreas Stoch MdL