Frage an Andreas Schwab von Michael L. bezüglich Bildung und Erziehung
Sehr geehrter Dr. Schwab,
in diesen Tagen konnte man der Presse entnehmen, dass die EU einen Schülerkalender in Europa verteilen lässt. Wie lobenswert ich diese Idee grundsätzlich halte, war ich doch etwas über den Inhalt verwundert.
Während in dem Kalender auf die muslimischen, jüdischen und hinduistischen Feiertage verwiesen wird - was ich als einen entscheidend positiven Schritt auf dem Weg zu einem Zusammenwachsen Europas werte - wurden leider sämtliche christlichen Feiertage ausgespart oder vergessen. Bedauerlicherweise sind nicht einmal die Feiertage aufgeführt, die als glaubensunabhängig gelten könnten, wie Weihnachten und Ostern.
Gerade in Zeiten, in denen die gleichberechtigte Verständigung der Religionen zur Verständigung der Völker wird, erscheint ein solcher Schritt mehr als nur nicht nachvollziehbar. Oder liegt tatsächlich wie von Kommissar John Dalli behauptet ein Redaktionsversehen vor? Sie werden verstehen, dass dies angesichts des Volumens uns der Größe der Aktion sehr schwer zu glauben ist. Deshalb würde mich Ihre Stellungnahme und Ihr Engagement in dieser Sache interessieren.
Vielen Dank für Ihre Antwort!
Sehr geehrter Herr Limanowski,
haben Sie vielen Dank für Ihre Zuschrift! Vorneweg steht es für mich ganz außer Frage, dass christliche Feiertage in einem solchen Kalender aufgeführt sein müssen! Darüber besteht auch innerhalb meiner Fraktion kein Zweifel. Offensichtlich hat es sich hierbei um ein Missverständnis gehandelt. Fraglich ist nun, wie es zu solch einem Vershen kommen konnte. Um dieser Frage nachzugehen, wurde eine schriftliche Anfrage an den für den Kalender zuständigen EU-Kommissar John Dalli gestellt. Dieser hat sich in einem Schreiben an die katholischen Bischofskonferenzen des EU-Raumes (ComECE) für die Fehler bei der Erstellung des EU-Schülerkalenders bereits entschuldigt und angekündigt, die Ursachen dafür aufzuklären. Wir (die EVP-Fraktion) haben ebenfalls eine Zusage von EU-Kommissar John Dalli bekommen, dass er sich mit dem Problem beschäftigen wird und sofort entsprechende Maßnahmen ergreifen wird.
Daher wird das Europäische Parlament zunächst weitere Ergebnisse abwarten, um dann die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen zu können. Ich kann Ihnen jedoch versichern, dass dieses "Versehen" angesichts der entstandenen Kosten mit der gebührenden Aufmerksamkeit verfolgt wird. Ich hoffe, dass sich die EU-Kommission dazu möglichst bald äußert und dass es eine befriedigende Lösung geben wird.
Mit freundlichen Grüßen,
Ihr
Andreas Schwab