Frage an Andreas Schwab von Birgit F. bezüglich Umwelt
Herr Schwab,
was sind Ihre Ziele beim Umweltschutz? Wie soll in der EU ein Konsens zur Atomkraft erzielt werden, wenn dies schon in Deutschland - zum Teil innerhalb von Parteien - schwierig ist. Denn ein Atomausstieg für Deutschland bringt wenig, wenn in Frankreich ein Reaktorunfall passiert. Wie stehen Sie zum Ausstieg aus der Atomkraft?
Sehr geehrte Frau Fritz,
vielen Dank für Ihre Anfrage zum Umweltschutz und besonders zum Ausstieg aus der Atomkraft.
Ich setze mich für einen gesunden Energiemix ein, der sich aus fossilen Energieträgern, Kernenergie und regenerativen Energien zusammensetzt. Erneuerbare Energiequellen müssen gezielt gefördert werden, das steht außer Frage. Langfristiges Ziel muss es bleiben, vor allem weg von Öl und Gas hin zu erneuerbaren Energien zu kommen. Ein kompletter Ausstieg aus der Atomenergie ist unter den heutigen Voraussetzungen aber nicht möglich. Wer gegen eine längere Laufzeit bestehender Atomkraftwerke ist, argumentiert meines Erachtens an der Realität vorbei.
Wie Sie wissen, hat sich Bundeskanzlerin Angela Merkel während der Deutschen EU-Präsidentschaft maßgeblich für die Vereinbarung der EU 20-20-20 Energie- und Klimaziele eingesetzt: die Steigerung des Anteils erneuerbarer Energien am Gesamtenergieverbrauch (Biomasse, Wind, Wasser- und Sonnenkraft) auf 20% bis zum Jahr 2020 (derzeit liegt der Anteil bei rund 8,5 Prozent), die Senkung der Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2020 um 20% unter den Wert von 1990 (sofern andere Industriestaaten vergleichbare Ziele vereinbaren, verpflichtet sich die EU, ihre Treibhausgasemissionen um 30% zu senken) und die Reduktion des Gesamtenergieverbrauchs um 20% durch den Einsatz von entsprechenden Effizienzmaßnahmen. Diese Ziele finden meine volle Unterstützung.
Ich hoffe, ich habe damit Ihre Frage beantwortet und verbleibe
Mit freundlichen Grüßen,
Andreas Schwab