Frage an Andreas Popp von Andreas F. bezüglich Verkehr
Hallo Herr Popp,
hier meine Frage:
Was halten Sie davon, dass Teile des Ingolstädter Umlands (dem direkten Einzugsgebiet international agierender Unternhemen) entweder überhaupt keinen (über ISDN hinausgehenden) Zugang zum Internet haben oder (wie in meinem Fall) zu sehr teueren Nieschenanbietern bzw. stark volumenbegrenzten LTE-Lösungen gezwungen werden und wie sehen Sie die Chancen zur Entwickluing der digitalen Infrastruktur in dieser Region in Zukunft?
Bitte entschuldigen Sie die vielen Klammern, aber ich wollte präzise sein.
Besten Dank und Gruß,
Andreas Fingas
Hallo Herr Fingas,
machen Sie sich keinen Gedanken wegen der Klammern, ich selbst verwende Klammern [1] wahnsinnig gern :)
Die von Ihnen beschriebene Situation ist leider nicht nur im Großraum Ingolstadt ein Problem. Während selbst ein von Erdbeben geplagtes Land wie Japan schon seit mehr als fünf Jahren über ein solides Glasfasernetz verfügt, haben wir in Deutschland noch nicht mal flachendeckendes DSL.
Ich halte einen unbeschränkten Breitbandzugang zum Internet in der heutigen Zeit für ein elementares Grundbedürfnis. Das immer noch so viele Menschen in Deutschland nicht mal in der Lage sind Youtube richtig zu nutzen, weil die Bandbreite und/oder das Übertragungsvolumen fehlt, ist ein Armutszeugnis.
Dabei sehen wir gerade in der Region 10, dass es hier vor allem massive regionale Unterschiede gibt. Während in Ingolstadt gerade überall Glasfaser verlegt wird, müssen Sie sich eine Viertel Stunde Autofahrt weiter westlich mit ISDN oder LTE begnügen.
Die privaten Netzbetreiber beschränken sich aus wirtschaftlichen Gründen auf dicht besiedelte Städte und ignorieren das Land. Das ist klassisches Marktversagen und hier muss der Staat eingreifen um die Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen. Die einfachste Variante ist, dass der Staat zumindest dort wo sich private Netzbetreiber weigern, wieder selbst in Netze investiert.
Ich würde mich darüber hinaus aber auch noch dafür aussprechen, dass auch die privaten Netzbetreiber wieder stärker reguliert und zum Ausbau der Netze auch auf dem Land verpflichtet werden. Außerdem muss dem Trend zur Volumenbegrenzung im mobilen Netz (und sogar im Festnetz, wenn es nach der Telekom geht) ebenfalls politisch ein Riegel vorgeschoben werden.
Wenn nur genug politischer Wille da ist, glaube ich dass hier sehr schnell ein gangbarer Weg gefunden wird.
Viele Grüße
Andi Popp
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[1] und Fußnoten!