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Andreas Lenz
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Frage von Thilo K. •

Frage an Andreas Lenz von Thilo K. bezüglich Verkehr

Sehr geehrter Herr Lenz,

Sie schreiben in der Antwort zur ersten Frage, dass Bayern bei der Stärkung des ÖPNV voran geht. Zumindest wenn man mit der S-Bahn nach München pendelt, merkt man davon allerdings nichts. Regelmäßig kommt es zu Störungen, Informationen seitens der Betreiber gibt es in diesen Fällen kaum, das Tarifsystem des MVV ist im besten Falle verwirrend etc. pp. Warum kann/will die Politik hier nicht auf alle am ÖPNV beteiligten Betriebe (DB, S-Bahn München, MVG, ggf. weitere) einwirken, dass dafür gesorgt wird, dass der ÖPNV in allen Belangen eine echte Alternative zum Privat-PKW ist? Denn wenn ich einen fixen Termin an meinem Wohnort außerhalb Münchens habe und bei einer regulären Fahrzeit von 30 Minuten von meiner Arbeitsstelle zum Wohnort meine Arbeitsstelle weit über eine Stunde vor diesem Termin verlassen muss, nur um halbwegs sicher zu sein, dass ich pünktlich ankomme, dann ist das einfach keine Alternative...
Des Weiteren kommt es vor allem im Berufsverkehr regelmäßig zu langen Staus (einfach mal morgens den Verkehrsfunk anhören: regelmäßig vertreten sind A9, A94, A96, A99, B471, B304 u.v.m.). Obwohl München über die letzten Jahre/Jahrzehnte immer weiter gewachsen ist und es deshalb dort immer mehr Arbeitsplätze und damit Personenbewegungen gibt, ändert sich an der Infrastruktur vergleichsweise wenig. Man muss kein Einstein sein um zu erkennen, dass eine Verkehrsinfrastruktur von vor 20, 30 oder gar 40 Jahren den heutigen Belastungen einfach nicht mehr gewachsen ist. Gleiches gilt übrigens auch für den ÖPNV und betrifft ja nicht nur München, sondern auch andere Ballungszentren. Warum wird insgesamt vergleichsweise wenig in die Infrastruktur investiert und meist erst dann, wenn es schon zu spät ist (siehe z.B. Sperrung der A40 oder der A643)?

Mit freundlichen Grüßen
T. K.

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Sehr geehrter Herr K.,

vielen Dank für Ihre Anfrage zum Thema ÖPNV und Verkehrsinfrastruktur in unserer Region.

Ich kann Ihre Schilderungen sehr gut nachvollziehen. Viele Zehntausend Pendler sind etwa von Störungen im S-Bahn-System betroffen. Auch Staus im Berufsverkehr kenne ich aus eigener Erfahrung.

Gerade bei der S-Bahn sind Ausbaumaßnahmen für mehr Stabilität dringend erforderlich. Ein wichtiger Meilenstein ist der Bau der zweiten Münchner S-Bahn-Stammstrecke, bei der vor wenigen Monaten ein Durchbruch erreicht werden konnte. Sie wird auch an den S-Bahn-Außenästen zu deutlichen Angebotsverbesserungen führen. Der Bund wird zur Finanzierung einen erheblichen Beitrag leisten.

Bezüglich des Tarifsystems des MVV laufen derzeit Arbeiten zu einer Modernisierung und Vereinfachung. Der Ebersberger Landrat ist als Sprecher der MVV-Verbundlandkreise aktiv an der Umsetzung beteiligt.

Ziel des von Staatsminister Joachim Herrmann initiierten „Verkehrspakts Großraum München“ ist es, den Ausbau des Verkehrsnetzes gemeinsam mit allen Verantwortlichen für Infrastruktur und Verkehrsträger schnell und koordiniert voranzutreiben. Insbesondere geht es um eine massive Stärkung des öffentlichen Personennahverkehrs. Bayern wird in Vorleistung gehen bei einzelnen Projekten, damit Zuständigkeitsstreitereien ein Ende haben.

Sie sprechen weiterhin die Straßeninfrastruktur an. Ich gebe Ihnen recht, dass diese mit dem Bevölkerungswachstum in unserer Region Schritt halten muss. Dabei ist natürlich auf größtmöglichen Schutz von Mensch und Umwelt zu achten. Der neue Bundesverkehrswegeplan sieht für den Raum München zahlreiche wichtige Vorhaben vor, die in den nächsten Jahren umgesetzt werden können.

Bundesverkehrsminister Dobrindt hat mit Unterstützung der CSU-Landesgruppe im Bundestag dafür gesorgt, dass die Mittel für Infrastruktur und Mobilität um 40 Prozent gesteigert wurden – von 10,5 Milliarden Euro zu Beginn der Legislaturperiode auf 14,4 Milliarden Euro im Jahr 2018. Im Bayernplan wurde festgelegt, die Rekordmittel für die Infrastruktur mindestens zur verstetigen und den neuen Bundesverkehrswegeplan konsequent umzusetzen.

Freundliche Grüße

Andreas Lenz

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