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Andreas Kottisch
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Frage von Thomas N. •

Frage an Andreas Kottisch von Thomas N. bezüglich Verkehr

Als „Gröpelinger-Kandidat“ würde ich mich über die Beantwortung nachfolgender Fragen freuen.

• Welche Vorschläge, Ideen und/oder konkrete Konzepte haben Sie, um der ständig größer werdenden Schere zwischen den Bremer Stadtteilen entgegen zu wirken und „das Auffangbecken Gröpelingen“ für sozial schwächere Bewohner zu beenden? Wie begegnen Sie und Ihre Partei der Situation, dass in den Wohnungen der öffentlichen Wohnungsgesellschaften (Beispiel Rostocker Str.) zunehmend „problematische Mieter“ unterkommen und man den Eindruck bekommt, alles was Probleme verursacht, wird von den verantwortlichen Senatsbehörden in den Bremer Westen „abgeschoben“?

• Was gedenkt ihre Partei konkret zu unternehmen, um der weiteren Vermüllung im Stadtteil entgegen zu wirken und dadurch das Sicherheitsgefühl für die Anwohner zu stärken?

• Wie stehen Sie und Ihre Partei zu der Forderung eines Alkoholverbotes im Grünzug West (damit der Ordnungsdienst endlich eine Handhabe hat, die für die Anwohner unerträglichen Gelage -wie in den vergangenen Jahren ein ständiges Bild im Stadtteil- aufzulösen)?

Mfg
Th. Niemann

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Niemann,

zunächst einmal vielen Dank für Ihre Frage sowie Ihr damit dokumentiertes Interesse an den wichtigen Fragen des sozialen Zusammenhalts in unserer Gesellschaft sowie der Liebenswürdigkeit der Lebensverhältnisse für die Menschen vor Ort. Dieses sind für mich in der Tat wichtige Themen, was ich auch mit den einleitenden Sätzen auf meiner Website unter www.andreas-kottisch.de dokumentiere: "Für mich ist der soziale Zusammenhalt unseres Gemeinwesens eine ganz wesentliche Voraussetzung dafür, dass die Menschen ihr Leben in einem sicheren und gesunden Umfeld ökonomisch abgesichert gestalten können. Ich möchte aber auch, dass die Menschen gefordert werden und sich aktiv in die Entwicklung der Gesellschaft einbringen. Dieses geht auf unterschiedlichen Ebenen: im Beruf, in Vereinen, Parteien oder anderen ehrenamtlichen Bereichen."

Ich teile Ihre Einschätzung, dass es hier Missstände gibt, denen wir uns mit aller Kraft entgegen stellen müssen.

Der Ihrerseits benannten "Schere zwischen den Bremer Stadtteilen" begegnet die SPD mindestens auf zweierlei Wegen nachhaltig: Zum einen durch die Stärkung der Wirtschaftskraft sowohl in Bremen als auch unmittelbar im Stadtteil. Zum anderen durch die Stärkung des Bildungsbereichs und die konsequente integrative Beschulung der Kinder. Das Thema "Starke Wirtschaft" ist das einleitende Thema unseres Regierungsprogramms (vgl. http://www.spd-land-bremen.de/Regierungsprogramm_2011-2015.396.0.html ), da wir der Meinung sind, dass eine gesicherte Existenz absolute Grundlage für ein lebenswertes Leben der Menschen in Bremen ist. Wenn Sie durch den Stadtteil gehen, können Sie in dieser Hinsicht auch positive Entwicklungen feststellen. Ob es das neue Lindenhof-Center oder die momentane Baustelle auf dem ehemaligen "Opel Burr-Grundstück" sind; aber auch die Waterfront und die gesamte Entwicklung in Oslebshausen (Sander-Center, Bahnhofsvorplatz, etc.) tragen dazu bei, dass Arbeitsplätze und Kaufkraft bei uns im Stadtteil entstehen. Zudem ist es uns gelungen, eine neue Oberschule im Stadtteil zu gründen. Gerade in diesem Bereich achtet die SPD - wie keine andere Partei - darauf, dass es nicht zu einer Schere zwischen sogenannten bildungsnahen und bildungsfernen Familien kommt, indem Privatschulen sehr restriktiv behandelt und die Themen "integrative Beschulung in den Oberschulen" sowie "Inklusion" forciert werden. Für mich der einzige Weg, um der Ihrerseits richtig beobachten Schere entgegen zu wirken.

Zudem gibt es Programme, die auch kurzfristig eine sehr positive Wirkung zeitigen können, wie etwa das WIN-Programm und das Programm "Soziale Stadt". Letzteres wurde übrigens von der Schwarz-Gelben Bundesregierung trotz massiven Protests der SPD stark gekürzt (vgl. http://www.spd-land-bremen.de/Minister_Ramsauer_gibt_politi.281.0.html ). Gerade die WIN-Projekte in der Stuhmer Straße und in Wohlers Eichen zeigen positive Effekte. Aber die durch diese Programme finanzierten Effekte gehen weit darüber hinaus. Eine Übersicht über die wichtigen Projekte in diesem Bereich erhalten Sie hier: http://www.sozialestadt.de/gebiete/gebietAnzeige.php?id=150

Die Ihrerseits angesprochenen Probleme "Rostocker Straße", "Vermüllung", "Alkohol im Grünzug West" sind mir bekannt und auch hier kann ich Ihre Auffassung nachvollziehen. Diesbezüglich bin auf der einen Seite der Meinung, dass die oben beschriebenen Maßnahmen in den nächsten Jahren eine nachhaltig positive Wirkung zeitigen werden, da sich nach Finanz- und Wirtschaftskrise nun auch die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen verbessern. Auf der anderen Seite kann ich aber auch nur an alle Bürger appellieren, sich einzumischen und in Initiativen und Aktionen für mehr Ordnung und bessere Zustände vor Ort zu kämpfen. Auch für diesen Bereich gibt es viele positive Beispiele.

Darüber hinaus bitte ich Sie, sich mit konkreten Hinweisen ggf. sogar Ideen, wie den Problemen begegnet werden kann, in den öffentlichen Beiratssitzungen mit zu diskutieren, um so die Achse zwischen der Stadtteil- und der Landespolitik zu stärken, was dem Stadtteil unmittelbar zugute kommt. Viele der oben skizzierten Projekte wären ohne dieses "Einmischen von unten" nicht möglich gewesen.

Beste Grüße
Andreas Kottisch