Frage an Andreas Gruber von Franz Josef H. bezüglich Wirtschaft
Hallo Herr Gruber,
Ich bin Milchbauer, und würde gerne wissen, wie sie sich als Abgeordneter für profitablere Milchpreise einsetzen würden?
Grüße,
F.J. Huber
Grüß Gott, Herr Huber!
Ich bin selbst als Händler landwirtschaftlicher Produkte tätig und kann Ihre derzeitigen Probleme durchaus nachvollziehen. Unsere Bauern brauchen selbstverständlich angemessene Preise und ein gerechtes Preis-Leistungs-Verhältnis.
Notwendig wäre in erster Linie eine Politik, die wieder das Produkt in den Vordergrund stellt. Die EU hingegen hat eine Subventionskultur entwickelt, die die Leistung der Bauern nicht mehr anerkennt. Es ist doch richtiggehend widerlich, wenn man für das Vernichten von Milch oder das Verbrennen von Getreide insgesamt mehr Geld bekommt als für den ehrlichen Verkauf.
Erste Maßnahmen könnten die Förderung des Handels vor Ort, insbesondere von Hofläden und anderen direkten Vertriebsformen sein. Langfristig werden aber Änderungen in der europäischen Landwirtschaftspolitik unumgänglich sein. Hier hat Bayern aber leider viel zu wenig mitzureden und die deutsche Bundesregierung vertritt die vorherrschenden bayerischen Klein- und Familienbetriebe ohnehin nicht - lieber unterstützt man die ostdeutschen Agrarfabriken. Aber auch unser angeblich bayerischer Bundeslandwirtschaftsminister Seehofer hat durchgesetzt, daß kleinere Bauern weiterhin weniger Subventionen pro Milchkuh bekommen.
Eine Neuausrichtung der Landwirtschaftspolitik ist unumgänglich - aber sie wird leider nicht von heute auf morgen gehen und sie wird leider nicht nur im bayerischen Landtag entschieden werden.
Mit weiß-blauen Grüßen,
Andi Gruber.