Andreas Demant
PIRATEN
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Frage von peter k. •

Frage an Andreas Demant von peter k. bezüglich Kultur

hallo herr demant,

erst mal glückwunsch zuihrem kandidatenbild! sie schreiben, da sie schreiben, dass sie zu gemafreier musik tanzen, interessiert mich wie ist ihre einstellung zum urheberrecht.

mit freundlichem gruß
peter kleinschmidt

Antwort von
PIRATEN

Guten Tag Herr Kleinschmidt,

das Tanzen ist eines der wenigen Bereiche, in denen das Urheberrecht kaum präsent ist. Figuren entwickeln sich auf der Tanzfläche weiter, ohne dass ein Schutzrecht vor Gericht eingeklagt wird. Gerade in den letzten Jahren ist bei einigen Tänzen, vor allem bei der Mazurka, eine unheimliche Dynamik zu beobachten. Und dies, wie geschrieben, ohne Beeinflussung durch Schutzrechte.

Sicherlich unterscheidet sich der Tanz dramatisch von der Musik. Ein passiver Konsum ist nicht vergleichbar mit aktivem Tanzen. Und sicherlich sind die Entwicklungen der Tänze auch auf eine Weiterentwicklung der Musik zurückzuführen bzw. beide beeinflussen sich gegenseitig. So sehe ich gerade im Tanzen das Potential von einer freien Entwicklung, welche nicht durch Verwaltungsaufwand eingeschränkt wird.

Auch bei den Kursen sehe ich, dass die Kursleiter, egal ob Tanz- oder Musikkurse gerne ihr eigenes Wissen weitergeben. Vielfach lernen die Kursleiter selbst von den Teilnehmern. Diese Form der Kultur muss stärker gefördert werden. Eine Fokussierung auf Verwertungsrechte macht aus der Musik eine anonym konsumierbare Ware und schwächt den Kontakt zwischen Musikern und Tänzern.

In dieser Kultur ist bewußt, dass ein Werk nie ausschließlich einen Urheber besitzt. Diese Musik lebt davon, dass viele Musiker teilhaben.

Von daher sehe ich in dem aktuellen Urheberrecht lediglich ein Verwertungsrecht, das die kreative Entwicklung von Musik eher behindert als fördert. Die aktuelle Form des Urheberrechts ist nicht geeignet, Jugendliche an Musik heranzuführen. Junge Musiker werden von den Gesetzen abgeschreckt, ihre eigenen Fähigkeiten zunächst an bekannten Melodien zu festigen, bevor sie selbst kreativ werden.

 

Viele Grüße

Andreas Demant