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Andrea Lindholz
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Frage von Nils S. •

Frage an Andrea Lindholz von Nils S. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrte Frau Lindholz,

Ich habe eine Frage, welche sich rund um das Thema Cannabis Aufklärung bezieht.
Als ich das erste Mal (in der Schule) über den Cannabis Konsum "aufgeklärt'' wurde, haben meine Lehrer mir einen "abschreckenden" Film über die Gefahren der Droge gezeigt. Während dessen ging es den Lehrern nach getreu nach dem Motto: ,,konsumiert niemals Cannabis, trinkt lieber Alkohol". Ich habe mich bei meinen Freunden &' Kollegen umgehört, welche eine ähnliche "Aufklärung" in der Schule erlebten.

Nun meine Frage an Sie:
Wäre es nicht sinnvoll in jeder Schule Deutschlands (ca. in der achten Klasse) einen geschulten Suchtexperten auftreten zu lassen, welcher die genauen Gefahren der Droge(n) aufzeigen und explizit Aufklärungsarbeit betreiben kann, anstatt Lehrer, welche meist selbst keine/kaum Ahnung über das Thema haben reden zu lassen?
Cannabis ist unumstritten nicht so gefährlich wie Alkohol. Dennoch ist Cannabis gefährlich. Man sollte es nicht verharmlosen, aber es auch nicht verteufeln. Ich denke eine Sachgerechte Aufklärung (gerade auch bei Jugendlichen), ist hier der richtige Ansatz.

MfG,
Nils

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Antwort von
CSU

Sehr geehrter Herr Schley,

besten Dank für die Nachfrage. Ihr Anliegen, die Gefahren von Drogen und Alkohol gleichermaßen in den Schulen zu thematisieren bzw. problematisieren, halte ich für richtig. Auch die Drogenbeauftragte der Bundesregierung warnt gleichermaßen vor den Risiken von Alkohol und Drogenkonsum.

Die Entscheidung ob eigene Suchtexperten eingesetzt werden oder Lehrer zusätzliche Ausbildung erhalten oder andere Lösungen gefunden werden ist eine Entscheidung der Länder. Aufgrund der föderalen Struktur der Bundesrepublik entscheiden die Länder eigenständig im Rahmen ihrer Kultushoheit über die Schulpolitik. Insofern müssten Sie Ihre Frage vor allem Ihren Landespolitikern stellen.

Der Freistaat Bayern hat in diesem Zusammenhang einige sehr innovative Ideen gerade mit Blick auf die Prävention entwickelt. Zum Beispiel wurden in Bayern einige große Programme entwickelt, um die Persönlichkeitsentwicklung von Kindern und Jugendlichen positiv zu unterstützen und sie damit gegen Drogensucht frühzeitig zu immunisieren. Inzwischen werden diese Programme weit über die Grenzen des Freistaats eingesetzt, wie etwa „FREUNDE“ und „Papilio“ für Kindergartenkinder oder die „KLASSE2000“ für die Grundschule.

Als Kind aus einer Ärztefamilie weiß ich um die Gefahren durch Alkohol und Cannabis und warne ausdrücklich vor jeder Verharmlosung. Ich vertraue unseren Landespolitikern, dass sie angesichts der regional stark unterschiedlichen Verhältnisse, Möglichkeiten und Verfügbarkeiten vor Ort bestmögliche Präventionsstrategien entwickeln.

Mit freundlichen Grüßen

Andrea Lindholz MdB
Vorsitzende des Ausschusses für Inneres und Heimat

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