Frage an André Nogossek von Martin K. bezüglich Verkehr
Sehr geehrter Herr Nogossek,
vor zwei Jahren starb in Charlottenburg der 9jährige Dersu im toten Winkel eines rechtsabbiegenden LKWs. Der tote Winkel muss abgeschafft werden, darin waren sich damals alle Berliner Parteien einig, auch Ihre.
Sind wir diesem Ziel näher gekommen?
Warum fahren noch immer 80.000 zugelassene Berliner LKWs ohne lebensrettende Zusatzausrüstung herum?
Was tut Ihre Partei für die Nachrüstung von Altfahrzeugen - oder welche anderen Konzepte halten Sie für zielführend, um das Problem des Toten Winkels auch auf Charlottenburgs Straßen zu lösen?
Freundlichen Gruß, Martin Keune
Sehr geehrter Herr Keune,
als der tragische, wiewohl vermutlich vermeidbare Unfall des Dersu Scheffler im März 2004 geschah, existierte die Bildungspartei leider noch nicht. Sie hat sich erst vor einigen Monaten, ursprünglich aus der schulischen Gremienarbeit heraus, gebildet. Die von Ihnen initiierte Kampagne für eine verpflichtende Aussattung der LKW´s mit Dobli-Spiegeln verfolge ich jedoch seit dieser Zeit; sie ist nicht nur löblich, sondern dringend erforderlich.
Warum, zweieinhalb Jahre später, immer noch zehntausende LKW´s ohne diesen Zusatzschutz herumfahren dürfen, warum wir den Beispielen aus Holland, Belgien und Dänemark nicht folgen können, vermag auch ich nicht einzusehen.
Wir treten aus der Erkenntnis und jahrelangen Erfahrung an, daß unsere berechtigten Forderungen bei den politisch Verantwortlichen kein Gehör fanden, bestenfalls, gerade in Wahlkampfzeiten, mit Lob und guten Worten bedacht wurden. Das führte folgerichtig zu der Entscheidung, einen anderen demokratischen Weg zu gehen, nämlich dorthin, wo wir unsere Ziele sichern können - in das Parlament. Dort werden wir auch das Problem der Verkehrssicherheit thematisieren, unsere Stimme erheben und den Druck auf die Verantwortlichen verstärken.
Mit freundlichen Grüßen
André Nogossek
P.S.
Ich bitte um Entschuldigung und Nachsicht, dass ich urlaubsbedingt erst jetzt auf Ihre Frage antworten konnte.