Frage an André Engelhardt von Werner F. bezüglich Verkehr
Wie wollen Sie den Radverkehr in Landkreis Leipzig fördern?
Wie setzten Sie sich dafür ein, dass die Radfahrer Vorfahrt vor Autos haben?
Finden Sie es richtig, dass an Kreuzungen und Einmündungen Radfahrer ihre Felgen und Reifen wegen Bordsteinkanten ruinieren müssen?
Finden Sie es richtig, dass Radfahrer und Fußgänger als Benutzer eines Kreisverkehres dem Auto die Vorfahrt gewähren müssen? Sollte es nicht so sein, dass ALLE Benutzer eines Kreisverkehrs Vorfahrt haben?
Über die Beantwortung meiner Fragen würde ich mich freuen.
Mit freundlichen Grüßen
W. F.
Guten Tag Herr F.,
herzlichen Dank für die von Ihnen gesendeten Fragen und Ihr Interesse an grüner Politik. Gern gebe ich Ihnen nachfolgend Antwort darauf.
Das Fahrrad hat schon seit sehr langer Zeit eine erhebliche Bedeutung als Fortbewegungsmittel in meinem Leben. So hatte ich in früheren Jahren über einen größeren Zeitraum kein Auto und noch heute sehe ich in der Kombination „Fahrrad + Zug“ eine hervorragende Möglichkeit, um in Deutschland von A nach B zu kommen. Später bin ich dann aufs Land gezogen und habe mit meiner Frau ein Haus gebaut sowie fünf Kinder bekommen. Die erneute Nutzung des Autos schien unvermeidbar.
Heute sind vier meiner Kinder groß und ich nutze wieder häufiger das Fahrrad bzw. die Fahrräder, so kann ich je nach geplanter Tour das passende Fahrrad nutzen. Zwei meiner drei Fahrräder habe ich geschenkt bekommen. Das selbst gekaufte Fahrrad ist nunmehr auch schon 26 Jahre alt. In den letzten Wochen bin ich mit meinem Rennrad aus dienstlichen Gründen mehrmals längere Strecken kreuz und quer durch unseren Landkreis gefahren und kann Ihre kritischen Anfragen daher gut verstehen.
Die Vorfahrtsregelung an Kreisverkehren hat mich unabhängig von Ihrer Mail bei dieser Gelegenheit selbst verärgert. Ebenso wie Sie bin ich der Meinung, dass alle sich im Kreisverkehr befindlichen Personen Vorfahrt haben sollten, ganz gleich ob zu Fuß oder mit dem Fahrrad.
Wie Sie vielleicht gelesen haben, bin ich von Beruf Sozialarbeiter/Sozialpädagoge, daher habe ich fast täglich, mit gehandicapten Menschen zu tun. Insbesondere für Rollstuhlfahrer*innen aber auch für Menschen, die schlecht zu Fuß sind, stellen nicht abgesenkte Bordsteinkanten eine Hürde dar. Selber häufig mit dem Fahrrad unterwegs, betrifft mich dieses Problem natürlich auch.Ich genieße es, wie flexibel man sich mit dem Fahrrad z.B. in Städten fortbewegen kann. Bordsteinkanten, welche nicht abgesenkt sind, ärgern mich hierbei ebenso wie Sie.
Ihre erste Frage zielt auf unseren Landkreis ab und so kann ich Ihnen antworten, dass ich mich äußerst freue, mit wie vielen grünen Abgeordneten*innen wir nunmehr in unseren Gemeinde- sowie Stadträten als auch im Kreistag vertreten sein werden. Die meisten von ihnen kenne ich und ich kann Ihnen zusichern, dass sie, wenn es um die Themen Verkehr
und Infrastruktur geht, die Interessen der Fahrradfahrer*innenvehement vertreten werden. Gleiches kann ich Ihnen für meine Person zusichern, wenn ich als Landtagsabgeordneter in den neuen sächsischen Landtag gewählt werde. Entsprechende Initiativen werden mit Sicherheit von mir ausgehen, so der Ausbau des Fahrradwegenetzes. Die Niederlande kann
hierbei als gutes Vorbild dienen.
Ich hoffe, Ihre Fragen befriedigend beantwortet zu haben. Im August werde ich in verschiedenen Städten meines Wahlkreises mit Ständen vor Ort sein, so auch in Colditz. Gern würde ich bei einer solchen Gelegenheit mit Ihnen persönlich ins Gespräch kommen. Die genauen Termine sind gerade in Planung und werden in Kürze veröffentlicht.
Es grüßt Sie und wünscht Ihnen einen fahrradfreundlichen Sommer
Andre Engelhardt