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Anastasia-Geuneviéve Rhiannon Rahaus
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Frage von Marco G. •

Ist der Schutz von Wölfen in Thüringen gerechtfertigt, verbesserungsbedürftig oder übertrieben und eher hinfällig?

Seit der Jahrhundertwende breiten sich Wölfe in Deutschland aus. Als konfliktreiche Art, führt der Wolf auch in Thüringen zu emotionsgeladenen Spannungen unter den Menschen. Wie stehen Sie zum Artenschutz im Allgemeinen und zum Wolfsschutz im Speziellen? Finden Sie, der Managementplan Thüringens ist hier vollumfänglich gut gelungen oder wollen Sie diesen abändern? Und welche Maßnahmen halten Sie diesbezüglich für notwendig und zielführend?

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Der Schutz von Wölfen in Thüringen ist aus unserer Sicht nach wie vor gerechtfertigt, da wir uns für einen umfassenden Tierschutz und den Erhalt der Artenvielfalt einsetzen. Dazu zählt auch der Wolf, dessen Schutz wir als wesentlichen Bestandteil des Umwelt- und Naturschutzes betrachten. Die Biodiversitätskrise im Kontext der Klimakrise stellt eine erhebliche Bedrohung dar, die auch den Menschen betrifft. Daher legen wir großen Wert darauf, funktionierende Habitate wiederherzustellen und zu entwickeln.

Beim speziellen Thema des Wolfsschutzes ist es wichtig, Konflikte zwischen Menschen und Wölfen zu minimieren, wobei die Interessen von Viehhaltern besonders berücksichtigt werden müssen. Es geht darum, einen Ausgleich zwischen unterschiedlichen Interessen zu finden und sorgfältig abzuwägen.

Der Managementplan für den Wolfsschutz in Thüringen ist umfangreich, doch es bedarf einer kontinuierlichen Überprüfung und Anpassung der Maßnahmen. Dabei sollte das Monitoring nicht nur auf Einzelfälle beschränkt bleiben, sondern umfassend durchgeführt werden.

Wir halten folgende Maßnahmen für notwendig und zielführend:

    1.    Stärkung des Konfliktmanagements: Es ist wichtig, Programme zu unterstützen und auszubauen, die darauf abzielen, Konflikte zwischen Wölfen und Menschen, insbesondere Landwirten und Viehhaltern, zu reduzieren.
    2.    Förderung von Aufklärungsarbeit: Sensibilisierung der Bevölkerung für den Schutz von Wölfen und deren wichtige Rolle im Ökosystem ist unerlässlich.
    3.    Finanzielle Unterstützung: Bereitstellung von Mitteln für den Schutz von Nutztieren und die Entwicklung tierversuchsfreier Methoden ist entscheidend.
    4.    Gesetzliche Maßnahmen: Es bedarf der Einführung und konsequenten Durchsetzung von Gesetzen, die den Schutz von Wölfen und anderen gefährdeten Arten sichern.
    5.    Bündelung des Wissens: Die Zusammenführung der Expertise verschiedener staatlicher und privater Träger von Artenschutzmaßnahmen in einer Thüringer Umweltakademie kann Synergien schaffen und den Artenschutz stärken.

Zusammenfassend möchten wir den Tierschutz stärken und eine nachhaltige Koexistenz zwischen Mensch und Tier fördern. Der Artenschutz ist ein Eckpfeiler guter Naturschutzpolitik. Dabei dürfen jedoch nicht die dringend erforderlichen Maßnahmen zum Schutz von Insekten und Amphibien vernachlässigt werden. Projekte wie das Wolfsmanagement sollten nicht von den Herausforderungen im Bereich der Biodiversität ablenken.